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Die stillgelegte Zeche Hasard (oder Cheratte 10) befindet sich in Cheratte, Teil der Stadt Visé, Provinz Lüttich, in der Wallonischen Region in Belgien. Der erste Schacht zur Gewinnung von Steinkohle wurde im Jahre 1850 gelegt, aber nach einem Unfall im Jahre 1877 wieder geschlossen. Die Wiedereröffnung erfolgte dreißig Jahre später, im Jahr 1907, und bis 1977 wurde dort Kohle gefördert; die Zeche war mit vier Schächten das wichtigste Unternehmen der Société anonyme des Charbonnages du Hasard.

Durch Urban Exploration (private Stadterforschung) ist die Zeche auch im frühen einundzwanzigsten Jahrhundert noch bekannt. Im Jahr 2017 wurden alle Zechenteile, die nicht unter Denkmalschutz stehen, abgerissen. Die Backsteingebäude mit dem Malakow-Turm (Turm Nr. 1) sollen zu einem Businesskomplex umgebaut werden.
Geschichte Zeche Hasard

Der erste Schacht wurde 1850 bis zu einer Tiefe von 250 Metern gegraben. Nachdem sie die Mine auf ihren Zustand überprüft hatte, bemerkten die Ingenieure, dass sich die Kohle tief unten befand. Die erste Mine wurde erneut gegraben und erreichte eine Tiefe von 420 Metern. Der Ort, an dem sich die Mine befindet, ist nicht sehr groß. Die Extraktionsfirma einen Headframe zu bauen, eine Premiere in Belgien.
Dieser Turm war mit einer Absaugmaschine und mehreren Motoren ausgestattet, die mit Gleichstrom arbeiteten. Ein Waschhaus wurde 1920 von der Firma Beer de Jemeppe gebaut und eine zweite Extraktionsmine mit einem Metallturm eröffnet. 1927 wurde das Bergwerk Belle-Fleur mit einem kleinen Turm aus Stahlbeton und einer Schwachwinde ausgestattet. Seine Aufgabe bestand darin, die Abraumhalden wieder an die Oberfläche zu bringen.
Ein drittes Bergwerk und ein Stirnrahmen wurden zwischen 1927 und 1947 gebaut. 1938 erreichte die Mine eine Tiefe von 313 Metern, wurde aber erst 1953 in Betrieb genommen. Es wurde verbessert und erreichte 480 Meter Tiefe. Die Absaugmaschine an der Spitze war unzureichend. Der Ingenieur beschloss, eine Maschine auf dem Boden zu installieren und zu verbessern. Die Mine Nr. 1 stoppte die Förderung und wurde zu einer Rettungsmine. Dann wurden die zusätzlichen Gebäude in Duschen und Garderoben umgewandelt. Die Mine Nr. 2 wurde abgeriegelt. In den 1930er Jahren erreichte der Standort seinen Höhepunkt und beschäftigte 1.500 Arbeiter. Als es am 31. Oktober 1977 geschlossen wurde, beschäftigte es mehr als 600 Bergleute.
Architektur
Die Kohleschächte haben unterschiedliche industrielle architektonische Designs, obwohl sie etwa zur gleichen Zeit gebaut wurden. Die Türme und die zusätzlichen Gebäude der Mine Nr. 1 wurden mit mittelalterlicher Architektur gebaut, während Mine Nummer zwei einen Metallturm hatte. Der Turm von Mine Nr. 3 ist der höchste des Geländes und ist mit Stahlbeton gebaut. Es wurde ursprünglich gebaut, um eine Maschine an seiner Spitze zu beherbergen, aber diese Maschine wurde schließlich auf dem Boden gebaut. Der Turm der Belle-Fleur-Mine wurde nach dem gleichen Prinzip gebaut, ist aber höher und hat eine typischere Architektur für die 1920er Jahre.
Malakow-Turm
Als Malakow-Turm (auch Malakoff-Turm) werden Fördertürme mit einer charakteristischen Bauform bezeichnet, die vorwiegend in den 1850er- bis 1870er-Jahren in Kontinentaleuropa, aber vereinzelt auch noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurden. Es handelt sich um massive Bauwerke aus Mauerwerk mit einer festungsähnlichen Architektur. Die stabile Bauweise aus bis zu drei Meter dickem Ziegelmauerwerk und eine versteifte Konstruktion im Inneren ermöglichte es, die Seilscheiben zu halten und die enormen Zugkräfte der Fördermaschinen aufzufangen.
Zu finden waren die mächtigen Türme in den Revieren des Ruhrgebiets, des Saarlands, in Sachsen, Nieder- und Oberschlesien und im Aachener Raum, vereinzelt aber auch in Belgien und Frankreich. Verwendung fanden sie vorwiegend im Steinkohlenbergbau und im Erz– und Kalisalzbergbau. Als vorherrschende Bauform abgelöst wurden Malakow-Türme durch Stahlfördergerüste, als genügend Stahl zur Verfügung stand und so große Gerüste kostengünstig errichtet werden konnten.

Namensherkunft
Die ursprünglich umgangssprachliche Bezeichnung geht auf das Fort Malakow, einen Teil der russischen Festungsanlage vor Sewastopol, zurück. Im Krimkrieg von 1853 bis 1856 war diese Befestigungsanlage, deren Zentrum der bereits vor dem Krieg auf der gleichnamigen Anhöhe errichtete steinerne Malachow-Turm bildete, lange belagert und umkämpft und wurde schließlich im September 1855 von französischen Truppen unter dem Kommandanten Aimable Pélissier eingenommen, der in Anerkennung des Sieges zum Marschall befördert und nach seiner Rückkehr nach Frankreich am 22. Juli 1859 zum „Herzog von Malakow“ (Duc de Malakoff) ernannt wurde.

Die intensive Kriegsberichterstattung während des Krimkriegs und die populären Beschreibungen des Erbauers des Forts, des in russischen Diensten stehenden preußischen Generals Eduard von Todleben ließen den Namen Malakow oder (in französischer Schreibweise) Malakoff im öffentlichen Bewusstsein zu einem Synonym für Stärke, Monumentalität, Massigkeit, Größe und Belastbarkeit werden. Zur selben Zeit entstanden auf den Steinkohlenzechen des Ruhrgebiets die ersten jener hohen Schachttürme, die gleichsam den Beginn des industriellen Bergbaus markieren.
Im Volksmund wurde als Bezeichnung für solche Türme der Name des hart umkämpften Forts übernommen, um damit die Widerstandsfähigkeit dieser manchmal mehr als dreißig Meter hohen Fördereinrichtungen zu betonen. Baulich ähnelt der Festungsturm von Fort Malakow den Fördereinrichtungen bis auf die robuste, wuchtige Formgebung jedoch nicht. Die zeitgenössische bergmännisch-technische Bezeichnung für ein solches Bauwerk lautete schlicht „Mauerwerk“. Als Fachterminus wurde der Ausdruck „Malakow-Turm“ erst im Jahr 1928 von Carl Koschwitz in die Technikgeschichtsschreibung eingeführt.
Aus ähnlichen Motiven wie bei den Fördertürmen wurde der Name Malakoff-Turm daneben auch für andere, massive Zweck- oder Militärbauwerke verwendet, die nicht mit dem Bergbau in Zusammenhang stehen, so etwa der 1855 errichtete Wachturm am Kölner Rheinauhafen oder die 1856 in Fort Malakoff umbenannte Kaponniere in Mainz.
Technik
Malakow-Türme sind nach den terminologischen Konventionen der neueren Technikgeschichtsschreibung als Tiefbaueinrichtungen der frühen Phase des industriell, das heißt des maschinell fördernden, Bergbaus definiert. Nachdem man in den 1830ern die Mergelschicht im Ruhrgebiet erstmals überwinden konnte und somit in der Lage war, Kohlevorkommen in Tiefen von mehr als 100 m auszubeuten, reichten die bisherigen Holzkonstruktionen für die Schachtförderung auf Grund zunehmender Belastungen nicht mehr aus.
Die Schächte wurden tiefer, ihr Durchmesser größer und die Fördermaschinen leistungsfähiger. Gusseisen, seit dem beginnenden 19. Jahrhundert im Hoch- und Brückenbau etabliert, war zu spröde und den Belastungen durch häufige Lastwechsel nicht gewachsen; Stahl bzw. Stahlbeton stand noch nicht zur Verfügung. Um nun die hohen Stützlasten der Seilscheiben auffangen zu können, wurde das Seilscheibengerüst innerhalb des Gebäudes einzig im Mauerwerk gelagert (siehe nebenstehende Skizze).

Die Schachttürme wurden zu diesem Zweck mit teilweise bis zu 2,50 m starkem Ziegelmauerwerk ausgestattet und mit aufwändig versteiften Innenkonstruktionen versehen. Zum Einsatz kamen dabei traditionelle, empirisch ermittelte Konstruktionen, die der herkömmlichen Zimmerungstechnik entstammten und der Ablenkung der diagonalen Seitenzugkräfte dienten (s. Sprengwerk). Die Konstruktionen der Seilscheibengerüste innerhalb der Türme wurden anfänglich noch in Holz ausgeführt, später dann aber zur Reduzierung von Brandgefahren und zur Aufnahme von höheren Kräften durch Eisenkonstruktionen ersetzt.
Die Höhe der Türme ergab sich anfangs aus den Erfordernissen der Wasserhaltungsmaschinen (zur Hebung der Grubenwässer), die meist in Gebäuden außerhalb der Türme untergebracht waren. Über ein Pumpgestänge wurde das Grubenwasser aus dem Schacht gepumpt. Der höchste Anschlagspunkt des Balanciers der Pumpe bestimmte dabei die Höhe des Seilscheibengerüstes. Später wurden die Bauhöhen aber durch die Höhen der Hängebänke und der damit verbundenen Kohleseparation bestimmt. Bauhöhen von bis zu knapp über 33 m sind dokumentiert.

Trotz ihrer massiven Bauweise waren die gemauerten Schachttürme aufgrund der stetigen, durch den Betrieb der Fördermaschinen hervorgerufenen Oszillationen starken Beanspruchungen ausgesetzt, die zur Destabilisierung der Mauerwerke führen konnten. Das machte die Fördertechnik jener Jahre reparaturanfällig und somit teuer. Mit der Vervollkommnung der Stahltechnologie wurden die gemauerten Fördereinrichtungen nach und nach, spätestens zu Beginn der 1880er Jahre, durch eiserne Fördergerüste ersetzt, die sich statisch genauer berechnen ließen und der Beanspruchung besser standhielten, auch konnten sie ggf. wieder demontiert und in anderen Anlagen eingesetzt werden.
Der Wechsel zum stählernen Fördergerüst geschah vor allem bei Neuanlagen und anlässlich der Tieferteufung bereits vorhandener Schachtanlagen, im letzteren Fall regelmäßig durch das Einziehen solcher Fördergerüste in vorhandene Malakow-Türme, die in der Folgezeit im Wesentlichen nur noch als Wetterschutzeinrichtungen dienten.
Schließung der Zeche Hasard
Nach seiner Schließung wurde das Grundstück billig von Herrn Armand Lowie, einem flämischen Immobilienentwickler gekauft, der beschloss, es abzubauen. In den Jahren 1978, 1982 und 1992 wurden jedoch Dekrete zum Schutz der Stätte veröffentlicht. 1997 wurde der Belle-Fleur-Turm einer Soliditätskontrolle unterzogen und wieder ausgestattet. Im frühen 21. Jahrhundert sind die Ruinen für die Praxis von Urbex bekannt geworden.

Firmenstadt

Die Firmenstadt Cheratte wurde 1925 erbaut und bestand aus 200 Häusern ohne geometrischen Grundriss, die jeweils aus sechs Räumen bestanden. Jedes Haus hatte einen Abwasserkanal, Leitungswasser, Strom und einen Garten. Es gab ein Hotel für Alleinstehende in der Stadt. Es hatte 128 Zimmer und kostete 1 belgischen Franken pro Tag. Es gab auch ein Schloss, das einen medizinischen Raum und die Residenz des Direktors beherbergte. Nach der Schließung des Bergwerks wurde die Firmenstadt gekauft und von einer regionalen Sozialwohnungsgesellschaft restauriert.
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