Die Weilheimer Pestkapelle 1660 erbaut

Ein paar Kilometer von Seeshaupt am Starnberger See entfernt steht sie, die Weilheimer Pestkapelle. Es ranken sich düstere Legenden um dieses Gotteshaus. Es sollen nicht nur Pesttote in die Brunnen vor der Kapelle geworfen worden sein, sondern sogar noch lebende Pestkranke. Auch Legenden über einen Pestfriedhof gibt es. Die Brunnen sollen als Pentagramm angeordnet sein, womit eine Verbindung zum Satanismus bestünde (Satanisten verwenden ein nach unten weisendes Pentagramm). Zur Kapelle es gibt angeblich keine Wegweiser, dafür aber Irrwege, sodass man aus dem Wald nicht mehr herausfindet. Als Entschädigung treffen die Verirrten auf eine erhängte Frau an einem Baum und den Schwarzen Hund.

Weilheimer Pestkapelle
Weilheimer Pestkapelle liegt in einem Wald auf einer Lichtung

Lage und Namensgebung

Weilheimer Pestkapelle
Wenn man die Legenden außer acht lest ist das ein schöner Fleck wo sich die

In der Nähe von Seeshaupt Richtung Weilheim steht mitten im Lauterbacher Wald die „Pollingsrieder Kapelle“, so der offizielle Name, die besser als „Weilheimer Pestkapelle“ bekannt ist. Ein weiterer Name ist „St.-Georgs-Kapelle“, da sie Georg geweiht wurde, einem christlichen Heiligen, der zu Beginn der Christenverfolgung im dritten Jahrhundert nach Christi unter dem römischen Kaiser Diokletian ein Martyrium erlitten haben soll. Die Kapelle liegt in der Nähe der Einöde Tradfranz, die sich wiederum unweit des Weilers Eichendorf befindet. All dies (also auch die Kapelle) ist Bestandteil der Gemeinde Eberfing im Landkreis Weilheim-Schongau. Der offizielle Name „Pollingsrieder Kapelle“ leitet sich von der sogenannten Wüstung Pollingsried ab.

Unter einer Wüstung (andere Bezeichnungen: Ödung, Elende oder abgegangene Siedlung) versteht man eine aufgegebene Siedlung oder aufgegebene Wirtschaftsfläche. Hier ist ein aufgegebener Weiler (also eine kleine Ansiedlung von Gehöften) gemeint. Der eine oder andere wird bereits das jetzt als geheimnisvoll einstufen.


Geschichte der Weilheimer Pestkapelle

Ursprünglich stand an Stelle der heutigen Kapelle eine kleine Kirche, die in einer Urkunde von 1162 das erste Mal erwähnt wurde. Die Kirche dürfte aber viel älter sein, da Georgs-Kirchen im Allgemeinen auf keltischen Kultstätten errichtet wurden. Vermutlich bestand die Kirche aus Holz. Ursprünglich befand sich dort ein landwirtschaftlicher Gutshof (Schwaige) des Klosters Polling. Der Ort Polling liegt ein großes Stück entfernt im Süden von Weilheim. Die Klosterbauten gibt es heute noch, aber das Kloster wurde aufgegeben.

Im 17. Jahrhundert wurde der Gutshof schrittweise in drei eigenständige Höfe (Tonibauer, Hoiß und Baur) aufgeteilt. Es entstand der bereits erwähnte Weiler Pollingsried. 1711 kam als vierter Hof der bereits ebenfalls erwähnte Tradfranz hinzu, der ein Stückchen weiter entfernt liegt und als einziger Hof heute noch existiert. Er wurde ursprünglich als Wohnsitz für einen Wärter der umliegenden Fischweiler des Klosters Benediktbeuern errichtet. Eine Tatsache, die dazu führte, dass sich viele Schauergeschichten um den Ort Pollingsried ranken, ist das verschwinden der Höfe, die einst auf diesem Gebiet standen.

Weilheimer Pestkapelle
Die einzige Stromversorgung sind die vier Solarkollektoren an dem kleinen Turm

Verflucht soll das Gebiet um die alte Kapelle sein, dies, so sagt man, sei auch der Grund, warum die Höfe aufgegeben wurden und sich die Menschen eine neue Heimat suchten. In Wirklichkeit ist der Grund für das verschwinden der Höfe ungleich banaler. Als nach der Säkularisierung im Jahr 1803 die ehemals den Klöstern gehörenden Wald- und Forstgebiete in den Besitz des Staates übergingen, kaufte dieser viele Weiler und Einödhöfe auf, da sie in den Waldgebieten als störend empfunden wurden.

Weilheimer Pestkapelle
Der Eingang zur Weilheimer Pestkapelle ist mit einem Gitter verschlossen so wie alle Fenster

Die Menschen, die einst in diesen Höfen lebten wurden umgesiedelt. Da das Material aus dem die Höfe gebaut waren wertvoll war, wurden sie abgetragen und als Baumaterial an anderer Stelle wieder verwendet. Die Gebiete wurden dann mit neuen Bäumen aufgeforstet. Der letzte Hof in Pollingsried wurde im Jahr 1864 abgebrochen. Einzig die kleine Kirche von Pollingsried blieb verschont obwohl sie zu dieser Zeit in einem erbärmlichen Zustand gewesen sein muss. In seiner „Vindeliciae Sacrae“ aus dem Jahr 1756 zitiert Pfarrer Franz Sales Gailler einen bereits älteren Visitationsbericht, in dem der Zustand der uralten Kirche von Pollingsried beklagt wird.

So sei das Dach der Kirche undicht, der Zustand des Gebäudes ruinös und die Ausstattung schlecht.1630 grassierte die Pest in der Gegend. Aus diesem Anlass schworen die Eberfinger Bürger, jedes Jahr am Vorabend des sogenannten Sebastianstags (20. Januar) in der Kirche eine Messe zu feiern. Der heilige Sebastian wird gegen die Pest, andere Seuchen sowie als Schutzpatron der Brunnen angerufen. Angeblich ist der schwarze Tod daraufhin in der Gegend nie mehr ausgebrochen. Für einen wirksamen Schutz vor dem Coronavirus hat es allerdings nicht gereicht. 1655 zerstörte ein Feuer die Kirche. 1660 wurde sie wieder aufgebaut, es entstand die heutige bekannte Kapelle.

1803 gelangten mit der Säkularisierung große Teile der bayerischen Wälder in Staatsbesitz. Der Staat wollte dabei den Wald im großen Stil bewirtschaften, das heißt aufforsten. Entsprechend wurden kleine Siedlungen aufgekauft und abgerissen. Etwas Geheimnisvolles ist da also nicht dahinter, im Gegenteil, ist es etwas Weltliches. Pollingsried wurde 1863 dem Erdboden gleichgemacht, nachdem 1856 der Tonibauer zwangsversteigert worden war und 1860 die beiden anderen Höfe aufgegeben worden waren. Nur die Kapelle blieb auf der heutigen Lichtung und eben der etwas abgelegene Tradfranz, ebenso wurden die Brunnen verschont. Die Kapelle steht heute unter Denkmalschutz.


Christus im Kerker

Die folgende Skizzierung der Kapelle erfolgte 1994 vom Heimatpfleger Klaus Gast: „Von der alten Ausstattung ist noch der Hochaltar an der ostseitigen Abschlussmauer des Chores vorhanden. Der Aufbau aus Holz und Stuckmarmor stammt aus der Zeit um 1790. Der Altarschmuck ist in kühlem Grün gefasst. Als Mittelpunkt des Altars ist ein Bild des heiligen Georg eingelassen, der zu Pferd im Hintergrund einer Burg entgegen reitet.“ Nordseitig befindet sich eine kleine marmorierte Holzkanzel aus dem 18. Jahrhundert. Einen rechten Seitenaltar gibt es nicht, dafür ist in die Stirnwand die Skulptur mit der Darstellung „Christus im Kerker“ eingelassen.

Weilheimer Pestkapelle
Auf dem Rasen vor der Kapelle sind runde Kreise zu finden warum ist nicht nähre bekannt

Das Deckenfresko von 1951 ist mit Stuckrahmen eingefasst und vom Oberhausener Maler Emmerich signiert. Zu sehen ist der „Dreifaltige Gott“ mit Mann, Mutter Anna und Joachim, eingerahmt von Engeln, die ein Spruchband „Heilige Mutter Anna, bitte für uns“ in den Händen halten. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Eberfinger jetzt die heilige Anna, die Großmutter Jesu, verehren, nicht mehr den heiligen Georg.. Dieser Wechsel erfolgte bereits im 17. Jahrhundert.


Besuch der Weilheimer Pestkapelle

Weilheimer Pestkapelle
Das Rückseite der Weilheimer Pestkapelle mit einer Schmiererei auf der Mauer (Pentagramm)

Die Kapelle liegt auf einer Lichtung. Vor dem Eingang fallen ein Brunnen sowie ein Vorplatz auf, auf dem recht deutlich Strukturen in Gestalt konzentrischer Kreise im Gras- und Kiesboden zu erkennen sind. Es wurden einige Bänke und auch ein Tisch aufgestellt. Die konzentrischen Kreise könnten ein aktuelles Phänomen sein und durch paar Umverteilungen von Steinen und Entfernung von Gras erfolgt sein. Möglich, dass dort okkulte Rituale praktiziert wurden oder werden. Bei den Recherchen habe ich absolut nichts gefunden. Ich bleibe da aber dran.

Leider ist Weilheimer Pestkapelle abgesperrt, durch die Fenster ist immerhin ein Blick ins Innere möglich. Es gibt eine Alarmanlage (wohl seit Ende der 1980er-Jahre) und Videoüberwachung. Der Grund liegt darin, dass es immer wieder zu erheblichem Vandalismus kam. Die Kapelle zieht Esoteriker, Satanisten, Einbrecher oder einfach nur Neugierige an. Sogar aus Norddeutschland und vermutlich auch aus dem Ausland. Es wurden Kirchenbänke angezündet, selbst die Glocken wurden einmal entwendet. Die Sicherung der Kapelle funktioniert, heute hinterlassen Touristen aber noch Müll.


Satanismus? Die 5 Brunnen – als Pentagramm angeordnet?

Einer der am häufigsten erzählten Geschichte über die Pollingsrieder Kapelle ist die von den fünf Brunnen, die in Form eines Pentagramms angeordnet sind. Da bislang immer nur vier Brunnen gefunden wurden, hält sich hartnäckig die Geschichte, der fünfte Brunnen würde „Teufelsbrunnen“ genannt und befände sich direkt unter der Kapelle. Anhaltspunkte für diesen fünften Brunnen unter der Kirche gibt es bis heute keine. Auch sind die anderen vier vergitterten Brunnen nicht in Form eines Pentagrammes angeordnet. Zwei davon stehen nahe der Kapelle, einer etwas weiter im Wald und der vierte steht nahe dem immer noch bestehenden Hofes „Tradfranz“.

Weilheimer Pestkapelle
Das einzige Satanische an diesem Ort ist das Pentagramm das auf die Mauer der Kapelle geschmiert wurde

Die zwei Brunnen vor der Kapelle fallen dem Besucher sofort ins Auge und diese beiden liegen so nah beieinander, dass jedermann sofort einsehen muss, dass, egal wo sich die anderen Brunnen befinden, die Form der Anordnung niemals ein Pentagramm ergeben kann. Es handelt sich um alte Brunnen mit einer Steineinfassung, die früher zu den Höfen von Pollingsried gehörten. Da diese Brunnen allesamt tief genug sind, um darin zu ertrinken, wurden vor einigen Jahrzehnten Gitter zur Sicherung über ihnen angebracht.

Auch wurden sie, wie schon beschrieben, im Lauf der Jahre mehrfach untersucht und betaucht, ohne jedoch Funde zu Tage zu bringen, die über das Maß des erwarteten hinausgegangen wären. Es sind einfach nur hunderte Jahre alte Brunnen. Das Ungewöhnlichste an ihnen ist wohl, dass sie immer noch Wasser führen, obwohl sie auf einem Hügel liegen und theoretisch nach wie vor Betriebsbereit sind.


Pestfriedhof?

Die Legende besagt, man habe Pesttote oder noch lebende Pestkranke in diese tiefen Brunnen geworfen. Als die Brunnen voll waren, soll man die Leichen vor der Kirche vergraben haben. Dagegen spricht, dass es damals nicht so viele Bewohner gab, als dass die Kapazität der Brunnen nicht ausgereicht hätte. Der These des Pestfriedhofs erteilt auch Klaus Gast eine klare Absage. Belege, dass Menschen in die Brunnen gestoßen wurden, gibt es ebenso keine. Es ist auch unwahrscheinlich, da Brunnen im Allgemeinen sauber gehalten wurden. Schließlich brauchte man das saubere Wasser zum Überleben.

Weilheimer Pestkapelle
Der erste Brunnen ist direkt neben der Weilheimer Pestkapelle

Es wurden auch schon Taucher eingesetzt, die im Brunnen nach sterblichen Überresten gesucht haben, sie fanden jedoch nichts. Der Schwierigkeitsgrad, die Brunnen zu finden, steigt von Brunnen zu Brunnen. Den fünften Brunnen hat wie gesagt noch keiner gefunden. Bei meinem Besuch will ich der Erste sein, der es schafft. Das ist natürlich ein klein wenig ironisch gemeint. Die fünf Brunnen sollen als Pentagramm angeordnet sein. Sollte das stimmen, dann läge tatsächlich ein Ort mit satanistischem Bezug nahe. Dazu muss man wissen, dass Satanisten (und Leute, die schwarze Magie betreiben) ein nach unten weisendes Pentagramm verwenden, aber für bei der Frage nach der Brunnenanordnung würde das keine Rolle spielen.


Irrwege im verfluchten Wald, erhängte Frau, Schwarzer Hund …

Zur Kapelle gibt es angeblich keine Wegweiser. Es wird ferner erzählt, dass man sich leicht in dem verfluchten Wald verirren würde. Wege endeten einfach im Nichts und man fände nicht mehr aus dem Wald heraus. Zu allem Überfluss könne man auch auf eine erhängte Frau an einem Baum treffen. Hilfe naht allerdings, wenn man das Glück hat, auf den Schwarzen Hund zu treffen. Dieser zeigt Verirrten den Weg aus dem Wald. Der Schwarze Hund ist in Spukgeschichten ein häufig anzutreffendes Fabelwesen. In manchen Kliniken soll der Schwarze Hund auftauchen, kurz bevor ein Patient stirbt. Hier in Pollingsried aber scheint es sich um einen freundlich gesinnten Hund zu handeln. Wer würde so einen nicht gerne als Haustier haben?

Weilheimer Pestkapelle
Der zweite Brunnen liegt etwas abseits von der Kapelle ist aber von der Kapelle aus zu sehen
Weilheimer Pestkapelle
Der dritte Brunnen liegt etwas versteckt im Unterholz

Das mit den Wegweisern lässt sich widerlegen. Es gibt sehr wohl Schilder mit Hinweisen auf die Kapelle, allerdings sind sie rar gesät. Die Tatsache, dass sogar am Waldrand in der Nähe des Tradfranz ein Parkplatz extra für Kapellenbesucher existiert, auf dem noch dazu ein Schild mit der Aufschrift „Parkplatz Pollingsrieder Kapelle“ aufgestellt ist, kratzt stark am Mythos. Richtig ist aber, dass Einheimische wegen des bereits erwähnten Vandalismus kein Interesse daran haben dürften, dass für die Kapelle groß Werbung gemacht wird. Daher gibt es in diesem Bericht auch keine Anfahrtsskizze. Aber wer die Kapelle finden will, wird sie auch finden. Gegen Touristen, die sich benehmen und auch ihren Müll wieder mitnehmen, hat aber sicher niemand etwas einzuwenden.

Auch sind die Wege sehr stringent angelegt. Wenn man auf den breiten Hauptwegen bleibt, kann man kaum verirren. Die einzige Sackgasse dort ist der Weg zur Kapelle selbst, von ein paar Trampelpfaden einmal abgesehen. Wer an der Kapelle umdreht, findet auf einfachste Weise zum Tradfranz zurück, indem er sich immer geradeaus bewegt. Wer mitten im Wald läuft, kann sich eher verlaufen, aber das kann in jedem anderen Wald auch passieren.


Ermordetes Mädchen im Brunnen

Eine der Schauergeschichten, die im Internet heiß diskutiert werden, ist die des ermordeten Mädchens im Brunnen. Ein Pfarrer soll der Täter gewesen sein und einen großen, schwarzen Hund soll das Mädchen gehabt haben, der nach ihrem Tod tagelang vor dem Brunnen wartete. Als der Pfarrer das nächste Mal zur Kirche kam soll der große Hund ihm in die Kehle gebissen haben. Im Sterben soll der Kirchenmann dann ein Geständnis abgelegt und die Ermordung des Mädchens gestanden haben. Diese tragische Geschichte, so ist zu lesen, soll sich im Jahr 1625 in Pollingsried zu getragen haben.

Weilheimer Pestkapelle
Der vierte Brunnen liegt deutlich abseits von der Weilheimer Pestkapelle die Brunnen sind definitive nicht wie ein Pentagramm angeordnet

Nachzuweisen ist die Geschichte nicht und das liegt nicht daran, dass in früheren Zeiten solche Vorfälle nicht schriftlich festgehalten worden wären. Trotzdem findet sich nicht eine Zeile darüber. Der einzige tragische Vorfall, bei dem die 13-jährige Elisabeth Promberger in Pollingsried zu Tode kam, geht auf das Jahr 1701 zurück. Das junge Mädchen war von der Obertenne des Hofes gestürzt und an den Folgen gestorben. Ein trauriger Vorfall, der allerdings „nur“ ein unglücklicher Unfall gewesen ist.


Kerzenlichter, umgedrehtes Kreuz, rote Gestalt, Schreie

Weilheimer Pestkapelle
Siecht in die Weilheimer Pestkapelle durch eines der Vergitterten Fenster

In der Kapelle sollen in der Nacht Kerzenlichter brennen und man erblickt angeblich ein umgedrehtes Kreuz, das Satanssymbol. Sind keine Lichter zu sehen, soll eine rote Gestalt mit schrecklichen Augen im Fenster auftauchen. Auch Schreie sollen zu hören sein. Man muss das nicht weiter kommentieren, aber es lässt sich wie immer im Leben kaum beweisen, dass etwas nicht eingetreten ist.


Menschen verlieren an diesem Ort den Verstand …

Es soll immer wieder vorkommen, dass Menschen, besonders Jugendliche, die sich Nachts als Mutprobe bei der Kapelle aufhalten den Verstand verlieren. Auch dies ist eine oft erzählte Sage im Internet. Wer jedoch hier in der Gegend lebt, dem dürfte es schwer fallen, sich an eine Begebenheit zu erinnern, bei der jemand seinen Verstand verloren hätte, weil er sich des nächtens zur Pollingsrieder Kapelle aufgemacht hat.

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Der vierte Brunnen liegt im Wald gut Versteckt in der nähe vom Hof Tradfranz

Der Erbe von Pollingsried

Weilheimer Pestkapelle
In der Weilheimer Pestkapelle ist eine Christusstatur hinter einem Gitter weggeschlossen

Eine wahre Geschichte gibt es doch noch von Pollingsried zu berichten. auch wenn nur die Geschichte der Entstehung und nicht die Geschichte selbst wahr ist. Im Sommer 1880 mietete sich der Schriftsteller Maximilian Schmidt (1832 – 1919), genannt „Waldschmidt“ im Gasthaus zu Hohenberg ein, das damals von Konstantin Schägger geführt wurde. Von dort aus ist es ein schöner und nicht allzu weiter Spaziergang nach Pollingsried. Schmidt scheint öfter dorthin gegangen zu sein. Auch ist überliefert, dass er dort in der Kapelle am Annafest einen Gottesdienst besuchte.

Der Ort und die damals schon hunderte Jahre alte Kapelle müssen den Schriftsteller, der auch das Buch „Die Fischerrosl von St. Heinrich“ geschrieben hat, inspiriert haben. Das Buch „Der Erbe von Pollingsried“ entstand dann zwischen den Jahren 1885 und 1886. Schmidt war ein von König Ludwig II. sehr geschätzter und hochgelobter Autor. Bekannt war er vor allem für seine detailreichen und exakten Schilderungen von Land und Leuten. Das Buch erzählt die fiktive Geschichte von Laurenz Pollingsrieder, einem Bauernsohn aus Pollingsried, der nach Amerika auswandert. Als er viele Jahre später wieder in seine bayerische Heimat zurückkehrt, muss er feststellen, dass der Hof seiner Eltern an einen Wucherer gefallen ist.

Bei seiner Rückkehr ist der Hof bereits abgerissen und das Gebiet aufgeforstet. Als personelles Vorbild diente Schmidt der am 21.03.1821 in Pollingsried geborene Lorenz Schägger vom „Hoiß“, so Heimatpfleger Klaus Gast. Schmidt kombiniert dabei den „abgegangenen“ Weiler Pollingsried und die wahre Geschichte der Eheleute Joseph und Rosina Güntner, deren Hof in Pollingsried am 11. August 1856 im Gasthaus zu Magnetsried auf Andringen der Gläubiger zur Zwangsversteigerung freigegeben wurde. So berichtet es die „Neue Münchner Zeitung“ in ihrer Ausgabe vom 1. Juli 1856. Der Rest der Geschichte in „Der Erbe von Pollingsried“ ist von Maximilian Schmidt frei erfunden.

Die Geschichte des Heimkehrers, so schreibt Klaus Gast in seiner Neuauflage der „Geschichte von Pollingsried und Eichendorf“ aus dem Jahr 2008, wurde im Jahr 1921 als Fortsetzungsroman im Weilheimer Tagblatt veröffentlicht. Viele Leser glaubten die Geschichte und das Schicksal des beschriebenen Laurenz Pollingsrieder erregte bei derart vielen Menschen Anteilnahme, dass sich die Zeitung gezwungen sah, die Geschichte aufzuklären. Am 12.01.1922 erschien darum die wahre Geschichte von Pollingsried und warum der Ort „abgegangen“ war. Nur so konnten die mitfühlenden Leser dieser Zeitung beruhigt werden. Heute ist das Buch von Maximilian Schmidt leider vergriffen und kann nur gelegentlich über Antiquariate zu hohen Preisen bezogen werden.

Weilheimer Pestkapelle
Eine alte Karte von Philipp Apian aus dem Jahr 1568 zeigt westlich der Osterseen den Ort Pollingsried eingezeichnet, der damals noch Pollingen Ried hieß

Was bleibt ist eine alte Kapelle und einige Geschichten

Weilheimer Pestkapelle
Der Kleine Hochaltar in der Weilheimer Pestkapelle

Zum Schluss kann man wohl mit Fug und Recht sagen, dass die Geschichte des Weilers Pollingsried nahe Seeshaupt am Starnberger See weitaus weniger spektakulär ist, als das, was im Internet zu lesen ist. Die Grusel- und Geistergeschichten sind wohl auf die blühende Fantasie der Menschen zurückzuführen, die sich zum Teil auch Nachts zu dieser alten Kapelle aufmachen. Sicher erwarten sie schon Paranormales, große Hunde, Geister und vieles mehr. Wer dann noch spät in der Nacht durch den dunklen Wald streift wird häufig Opfer seiner eigenen Gedanken und Vorstellungen. Das Internet tut sein Übriges zur Legendenbildung rund um die Kirche des Heiligen St. Georg in Pollingsried.

Das alte Weiler abgegangen sind ist in der Geschichte nichts ungewöhnliches. Auch beim Verschwinden von Pollingsried ging alles mit Rechten Dingen zu. Der Ort ist ein wunderbares Ausflugsziel für Menschen, die auch gerne einmal etwas weiter spazieren gehen. Die Wege dorthin sind Forstwege und für den verkehr gesperrt. Angst müssen Sie keine haben.

Viel mehr als eine uralte Kapelle im Wald, an der häufig vor Weihnachten ein wunderbares Adventssingen mit anschließendem Verkauf von selbstgebackenem Brot und Geräuchertem stattfindet, werden Sie dort nicht antreffen. Abgesehen vielleicht von einigen anderen Wanderern oder Einheimischen, die das alte Kirchlein auch oft besuchen. Genießen Sie den Ort und verlassen Sie ihn bitte ebenso sauber wie Sie ihn vorgefunden haben. Das Unheimlichste dort im Wald ist die Dummheit mancher Besucher, die dort ihren Müll abladen.


Standort der Weilheimer Pestkapelle

Eine Anfahrt mit dem Auto ist nicht möglich, man kommt nur zu Fuß zur Weilheimer Pestkapelle.


Weilheimer Pestkapelle auf YouTube

Mystische Pestkapelle Weilheim, Spuk und Legende Pollingsried, Spookiest Lostplace in Bayern Bavaria
Lost Place „Pestkapelle“ Weilheim
GIBT es DORT GEISTER? ? ~ Die Pestkapelle # Zuschauer- Video
Pestkapelle Weilheim/Schongau
Die Pollingsrieder Pestkapelle, wir erhalten Antworten mit dem Portal.

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