Trekking, Wandern länger als 1 Tag und übernachten unter freiem Himmel

Trekking ist eine verbreitete Bezeichnung für mehrtägige Wanderungen unter Verzicht auf feste Unterkünfte und mit Zelt, teilweise abseits von Infrastruktur wie Straßen oder Wegen. Trekking ist zu Fuß als Weitwandern, aber auch als Wanderreiten, mit dem Fahrrad, dem Kanu, Tourenski, Langlaufski oder Schneeschuhen möglich. Trekking in zivilisationsfernen, wenig besiedelten Gebieten wird als Wildnis– Trekking (engl. wilderness trekking) bezeichnet. Schwierige, meist wissenschaftliche Vorhaben, in der Reisebranche auch für organisierte Wildnisreisen, die so bisher noch nicht unternommen wurden, werden gemeinhin als Expedition bezeichnet.

Trekking im Winter
Trekking im Winter

Wandern hingegen bezeichnet zivilisationsnahe Tagestouren auf Wanderwegen. Eine Reise zu Fuß, heute auch motorisiert insbesondere in Afrika zur Wildbeobachtung und Wildfotografie, früher zur Jagd, wird als Safari bezeichnet.


Motivation und Voraussetzungen

Zur Motivation gehören Naturerlebnis und der Wunsch, fremden Kulturen zu begegnen. Reiseveranstalter setzen neben durchschnittlicher Kondition auch mentale Stärke sowie allgemeine Wildnisfähigkeiten voraus. Kenntnisse und Fertigkeiten zum „Überleben in der Wildnis“ dienen der eigenen Sicherheit.


Trekkingausrüstung

Eine angemessene Trekkingausrüstung berücksichtigt die Klimazone mit Vegetation und Jahreszeit sowie die für die geplante Zeit in der Wildnis notwendige Verpflegung. Fehlende oder nicht den Erfordernissen entsprechende Ausrüstung kann Rettungsmaßnahmen notwendig machen. Entscheidend für die Auswahl der Trekkingbekleidung und des Schlafsacks ist das Wärmerückhaltevermögen nach der tiefst möglichen Lufttemperatur im Trekkingebiet nach Klimazone und Jahreszeit.

VegetationszoneKlimazoneJahreszeitLufttemperaturSchutzwirkung
Polarzone und Tundratrocken-kaltWinter< −20 °CKälte- und Windschutz
boreale Waldzone
sommergrüner Laubwald
feucht-kalt bis
feucht-warm
Winter=trocken-kaltSommer< −5 °CWind- und Nässeschutz,
bedingter Kälteschutz
Wüste und Savannetrocken-heißWinter=feucht-kaltSommer< +15 °Cbedingter Kälte- und Nässeschutz
trocken-heißSommer> +25 °CSchutz vor Sonne und Hitze
Regenwaldfeucht-heißganzjährig> +30 °CSchutz vor permanenter Feuchtigkeit

Grundbestandteile sind Trekking- oder Bergstiefel, Trekkingbekleidung nach dem Zwiebelprinzip mit allwettertauglicher Oberbekleidung aus PTFE wasserundurchlässiger, dampfdiffusionsoffener Membran sowie meist die zur Grundausrüstung gehörenden Trekkingstöcke. Wesentliche Unterschiede ergeben sich nach den Klimazonen bei den Trekkingstiefeln mit Trekkingsocken, Trekkingbekleidung, Schlafsack und Zelt.

Die im Rucksack – bei Trekkingexpeditionen im Alpinstil nicht unter 100 l, sonst bei Anlehnung an Versorgungsmöglichkeiten um die 80 l – mitgeführte Ausrüstung besteht aus einem Zelt – in der feucht-kalten Klimazone im Sommer bedingt auch eine Zeltbahn (Tarp), im Hochgebirge eventuelle ein Biwaksack. Anforderungen an ein Zelt für die trocken-kalte Klimazone sind Windstabilität und Aerodynamik sowie mit dem Überzelt gekoppeltes Innenzelt für einen schnellen Aufbau bei Schlechtwetter; für die trocken-heiße Klimazone abnehmbares Außenzelt, um das Moskitonetz-Innenzelt nur als Repellentschutz zu nutzen; für Bergtouren als Kuppelzelt selbsttragend, da eine Verankerung auf Fels mit Erdnägeln nicht möglich ist. Für die feucht-heisse Klimazone eine Hammock mit Moskitonetzzelt. Vor- und Nachteile und damit Eignung für Klimazonen ergeben sich entsprechend der verschiedenen Zelttypen, sowie weiterer Ausrüstung mit SchlafsackIsomatteKocher und Brennstoff sowie Verpflegung.

Das Ausrüstungsgewicht ist von der Zeitdauer der Trekkingtour, der Personenzahl, der Qualität der Ausrüstung, der Klimazone (Schutz vor Kälte, Nässe, Hitze), technischen Anforderungen (etwa Klettereinlagen, Überquerung breiter und tiefer Flüsse, Schutzmaßnahmen vor Raubtieren), der Verfügbarkeit von Trinkwasser sowie vom Körpergewicht (im Verhältnis zur Körperlänge) abhängig. Für eine 10-tägige Fußwanderung im Sommer in wasserreicher, naturnaher Umgebung mit Tagesetappen von durchschnittlich 15 bis 20 km ohne außergewöhnliche Anforderungen muss eine allein wandernde Person mit rund 25 kg Gewicht rechnen.

Dabei sind je Trekkingtag ein Kilogramm Verpflegung eingerechnet. Bei geringerer Tagesleistung und pedantischer Planung lässt sich dieses Gewicht auf bis zu 700 g pro Tag reduzieren (senkt das Gesamtgewicht im Beispiel auf rund 22 kg).

Teilen sich zwei oder drei Personen etwa Zelt und Kochutensilien, lässt sich deutlich mehr Gewicht einsparen. Je nach Teilnehmerzahl, Dauer der Trekkingtour und landesüblichen Möglichkeiten wird die Ausrüstung auch von Trägern, Tragtieren oder geländegängigen Begleitfahrzeugen transportiert.

Hochgebirge und Gletscher machen Kletterausrüstung und Klettersicherung erforderlich. Trinkwasser als Bestandteil der Expeditionsverpflegung wird mit einem mobilen Wasserfilter aufbereitet. Zum Transport dienen Wassersack oder Feldflasche, für ein Warmgetränk eine Isolierflasche. Bei größerem Bedarf wie für die trocken-heiße Klimazone sind 20 l Wasserkanister notwendig. In alle Trinkwasserbehälter sollte um Infektionen zu vermeiden nur aufbereitetes Wasser gefüllt werden. Für die Zubereitung der Nahrung dient ein Kocher. Verbreitet sind Spirituskocher oder Gaskocher.

Expeditionsverpflegung besteht aus Grundnahrungsmitteln oder gefriergetrockneter Trekkingnahrung. Trockennahrung kann das Ausrüstungsgewicht in Gebieten reduzieren, in denen jederzeit genug Wasser verfügbar ist. Ansonsten ist das zur Zubereitung benötigte Wasser zusätzlich mitzuführen. Der Energiebedarf ist neben Körpermaßen und Alter von der Belastung und den Wetterbedingungen abhängig.

Häufig werden bei Trekkingtouren 12.500 – 25.000 kJ (3.000 – 6.000 kcal) pro Person und Tag angenommen. Ein PfeffersprayReizstoffsprühgerät dient in Gebieten mit Eisbären, Kamtschatkabären, Grizzlys oder Kodiakbären zur Tierabwehr. Auf Spitzbergen und in Nordost-Grönland ist eine Schusswaffe als Langwaffe vorgeschrieben, in Nord-Kanada und Alaska ist sie unter Einheimischen verbreitet. In sibirischen Nationalparks und auf Kamtschatka ist meist die Begleitung von bewaffneten Nationalpark-Rangern vorgeschrieben.


Orientierung und Kommunikation

Wesentlich ist das Orientieren im Gelände nach topografischer Karte oder Generalstabskarte (Kartenlesen) und Marschkompass (unter Berücksichtigung von Deklination und Inklination) sowie die Fähigkeit zur Berechnung von Leistungskilometern. Im Gebirge ist zusätzlich ein Höhenmesser zu empfehlen. Bergführer raten dringend dazu, die vorgenannten Formen der Orientierung zu beherrschen und sich nicht nur auf moderne Navigationsinstrumente zu verlassen (siehe auch Satellitennavigation versus Karte und Kompass).

Zu empfehlen sind in dieser Hinsicht GNSSSatellitennavigationssysteme wie das Global Positioning System in Verbindung mit dem UTMREF-Koordinatensystem oder UTM-Koordinatensystem auf der Karte, unter Verwendung eines Kartenwinkelmessers mit Planzeiger als Navigationsmittel zur terrestrischen Navigation. Andere Satellitennavigationssysteme sind das europäische Galileo oder das russische GLONASS. Zu unterschiedlichen Karten siehe Maßstab in der Kartografie.

In Gebieten mit hoher magnetischer Abweichung wie den Polarregionen kann nur mit einem Sonnenkompass nach astronomischer Navigation – behelfsweise nach der Sonne mit Sonnenuhr oder Mond nach Mondphasen – orientiert werden. Als Rettungs- und Kommunikationsmittel in Wildnis Gebieten dienen im Satellitenfunk Satellitenkommunikationsgeräte wie Satellitentelefon Iridium (Kommunikationssystem) und Notfunkbake via COSPAS-SARSAT-Notfunksystem sowie zur Verständigung meist im Nahbereich Funkgeräte im Sprechfunk.

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Trekking Reisen durch Schweden

Auf der suche nach einer guten Taschenlampe:

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Dogtrekking

Dogtrekking – zu Deutsch „Hundeweitwandern“ – ist eine vor allem in Tschechien, der Slowakei, Österreich, Polen, Belgien und Spanien populäre Hundesportart. Als Erfinder des modernen Dogtrekking gelten der ehemalige Bergsteiger und nunmehrige Schriftsteller Jaroslav „Monte“ Kvasnica und in weiterer Folge der Schlittenhundesportler und Journalist Vladimír Páral. Seit dem Jahr 2000 finden in den genannten Ländern pro Saison zahlreiche Dogtrekking-Rennen statt, seit dem Jahr 2012 existiert ein europaweiter Cupbewerb.

Veranstaltungen zwischen 40 und 80 km Länge werden als Doghike bezeichnet, solche mit mehr als 80 km als Dogtrekking. Im Zuge mancher Rennen werden auch Einsteigertouren (meist ohne Wertung) mit weniger als 40 km Streckenlänge angeboten.

Der Hund trägt ein Zug- oder Führgeschirr, der Mensch einen Laufgürtel, wie er auch beim Canicross Verwendung findet. Daran befindet sich eine beliebige, etwa zwei bis drei Meter lange Leine mit einem Ruckdämpfer, wie er für den Schlittenhundesport entwickelt wurde. Je nach Veranstaltung ist auch der Einsatz von Hundepacktaschen möglich.

Die Strecke (Trail genannt) wird bei Rennen mit Hilfe von Karten und einer (vom Veranstalter bereitgestellten) Weg Beschreibung abgegangen oder -gelaufen, wobei in diesem Falle für die einzelnen Streckenabschnitte und/oder das gesamte Rennen zeitliche Obergrenzen gesetzt werden und das korrekte Zurücklegen der Route mit Hilfe von anzulaufenden Checkpoints (ähnlich einem Orientierungslauf) kontrolliert wird.

Ebenfalls vorgegeben ist bei Rennen eine Pflichtausrüstung, die zumeist aus Erste Hilfe-Ausrüstung, Booties (Pfotenschutz für Hunde), Schlafsack, Unterlagsmatte, Stirnlampe, Kartenmaterial, Wasser für Mensch und Hund, Futter und Fressnapf besteht. Je nach Beschaffenheit der Route kann diese Pflichtausrüstung aber variieren. Im Reglement ist das Mindestmaß an Ausrüstung angegeben, bei jeder Veranstaltung kann aber spezielles Equipment in der Ausschreibung gefordert werden.


Ultraleichtwandern

Das Ultraleichtwandern auch Trekking Ultraleicht oder Ultralight Trekking genannt ist eine Art des Trekkings, die die Minimierung des Ausrüstungsgewichts unter Einbeziehung der Gegebenheiten einer Tour, des persönlichen Know-hows sowie des Sicherheits- und Komfortbedürfnisses betont. Das Ziel besteht darin, das Wandern möglichst unbeschwert genießen zu können. Die genauen Gewichtsangaben schwanken, in der Regel spricht man von Ultralight, wenn das Rucksackgewicht (ohne Proviant, Wasser und Brennstoff) unter 5 kg liegt. Ein Rucksackgewicht zwischen 5 und 9 kg wird als Light Trekking bezeichnet, darüber spricht man vom Traditionellen Trekking.


Geschischte Ultralight Trekking

Schweden Wandern
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Maßgeblich verbreitet wurde die Idee des Ultraleichtwanderns von Ray Jardine, einem US-amerikanischenKletterer und Bergführer. In seinem 1992 erschienenen Buch PCT Hiker’s Handbook, 1999 in neuer Auflage umbenannt in Beyond Backpacking, beschreibt er den Einsatz von rahmenlosen Rucksäcken, Zeltbahnen statt Zelten und offenen Steppdecken mit einem geschlossenen Fußteil anstelle von Schlafsäcken. Er legte so den Grundstein für heute vielfach verwendete Techniken. Den Großteil seiner Ausrüstung stellen er und seine Frau selbst her und verkaufen viele Bauanleitungen als Ray Way-Kits.


Vor- und Nachteile

Als Vorteile werden unter anderem eine gesündere und sicherere Art der Fortbewegung (Muskeln und Gelenke werden weniger beansprucht), ein schnelleres Vorwärtskommen und somit eine höhere Flexibilität bei der Streckenwahl sowie ein intensiveres Genießen der Natur genannt. Außerdem muss das Gepäck bei einem Flug nicht aufgegeben werden, sondern kann größtenteils als Handgepäck mitgenommen werden. Dafür werden unter Umständen Komforteinbußen am Lagerplatz und reduzierte Haltbarkeit oder Robustheit der Ausrüstung in Kauf genommen.

Bei mangelnder Erfahrung und Planung kann ultraleichte Ausrüstung ein Sicherheitsrisiko darstellen, da sie weniger auf Redundanz und meist für einen relativ engen Einsatzzweck ausgelegt ist.


Grundlagen

  • Akribische Planung der Tour und Überprüfung der Gegebenheiten vor Ort, um nur wirklich benötigte Ausrüstung und Proviant mitnehmen zu müssen.
  • Genaues Wiegen der einzelnen Gegenstände: dafür wird häufig eine Tabellenkalkulation verwendet, die einen genauen Überblick ermöglicht.
  • Schrittweises Reduzieren des Gewichts auf das Nötigste, angefangen bei den Großen Vier: Zelt, Rucksack, Schlafsack und Isomatte.
  • Multiuse: Ausrüstungsgegenstände werden so vielseitig wie möglich verwendet, um dadurch andere überflüssig zu machen.
  • Modifizieren oder selber bauen (wird auch als MYOG make your own gear bezeichnet): Ausrüstung wird modifiziert oder selbst angefertigt. Dabei werden Materialien oder Gegenstände häufig zweckentfremdet.
  • Trocknen und ggf. Vorgaren von Lebensmitteln, um Gewicht und Brennstoff zu sparen.
  • Austausch mit anderen: Auf BlogsForen oder Treffen werden Anregungen, Bauanleitungen oder Tipps zur Gewichtseinsparung ausgetauscht.

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