Sanatorium von Borgoumont wurde 1903 eröffnet

Das Sanatorium von Borgoumont , auch Basilikum-Sanatorium genannt, ist eine Gesundheitseinrichtung in Belgien in der Wallonischen Region in der Provinz Lüttich in Borgoumont in der Gemeinde Stoumont. Sein Name kommt vom Weiler Borgoumont. Das Sanatorium ist das Ergebnis eines Auftrags von Ernest Malvoz, Direktor des Bakteriologischen Laboratoriums der Provinz, der von einigen Provinzabgeordneten unterstützt wurde. Der Architekt des Gebäudes ist Émile Remouchamps, Lütticher Herkunft, es gibt nur sehr wenige Informationen über ihn. Bekannt ist jedoch, dass er auch die Erweiterung des Gerichtsgebäudes in Verviers entworfen hat.

Sanatorium von Borgoumont
Vom einstigen Luxus ist nichts mehr zusehen und dennoch ist das Objekt sehr beliebt unter Urbexer

Was die anderen Unterstützer betrifft, so hat Georges Montefiore-Levi ein Darlehen in höhe von 300.000 Franken vergeben, das er später gespendet hat. Die Ingenieure sind Jean und Ch. Wilmotte, die Mitarbeiter von François Hennebique waren. Auftragnehmer sind die Provinz Lüttich, die Stadt Lüttich und das Amt für Brücken und Straßen.

Sanatorium von Borgoumont
Die Lungenheilstätte „Sanatorium du Basil“ wie das Sanatorium auch genannt wurde.

Das Sanatorium von Borgoumont ist eines der ersten Sanatorien, das in Belgien zur Bekämpfung der Lungenkrankheit Tuberkulose gebaut wurde und eines der erste Sanatorien in den auch Frauen behandelt wurden. Generell besteht das Gebäude aus mehreren Baustilen. Diese Stile spiegeln sich in der deutschen Inspiration wieder, die von den Reisen des Architekten in Deutschland stammen. Dann Spielte die Verwendung lokaler Materialien sowie einigen Stilelementen des Jugendstils und des Neoklassizismus eine wichtige Rolle beim Entwurf und Bau.


Tuberkulose

Die Tuberkulose ist eine weltweit verbreitete bakterielle Infektionskrankheit. Die Erkrankung wird durch verschiedene Arten von Mykobakterien (Mycobacterium-tuberculosis-Komplex) verursacht und befällt beim Menschen als Lungentuberkulose am häufigsten die Lunge, bei Immundefekt zeigt sich vermehrt auch ein Befall außerhalb der Lunge.

Die Tuberkulose, an der weltweit etwa 10 Millionen Menschen pro Jahr erkranken, führt die weltweite Statistik der tödlichen Infektionskrankheiten an. Nach dem Global tuberculosis report der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben 2015 etwa 1,4 Millionen Menschen an Tuberkulose. Dazu kamen noch 400.000 Todesfälle von zusätzlich HIV-Infizierten. Tuberkulose wird (zumindest heutzutage in Deutschland) am häufigsten durch Mycobacterium tuberculosis verursacht, seltener – in absteigender Folge – durch Mycobacterium bovis, Mycobacterium africanum oder Mycobacterium microti.

Sanatorium von Borgoumont
In der Klinik wurde später auch zur Behandlung anderer Lungenkrankheiten genutzt

Die Beschreibung des Erregers Mycobacterium tuberculosis durch Robert Koch war 1882 ein Meilenstein der Medizingeschichte. Die Tuberkulose wird deshalb auch Morbus Koch genannt. Die Bezeichnungen Schwindsucht (Phthisis bzw. Phthise) oder umgangssprachlich die Motten, Weiße Pest und Weißer Tod sind veraltet, ebenso wie die Termini Lungendärre, Darre und Dörre.

Sanatorium von Borgoumont
Das Gebäude wurde immer wieder umgebaut um den neunen Anforderungen gerecht zu werden

Nur etwa fünf bis zehn Prozent der mit Mycobacterium tuberculosis Infizierten erkranken tatsächlich im Laufe ihres Lebens, betroffen sind besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder genetisch bedingter Anfälligkeit. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Tröpfcheninfektion von erkrankten Menschen in der Umgebung. Sind Keime im Auswurf (Sputum) nachweisbar, spricht man von offener Tuberkulose, bei Keimnachweis in anderen äußeren Körpersekreten von potentiell offener Tuberkulose.

Durch tiefes Ausatmen oder Husten entsteht ein infektiöses Aerosol, das seine Ansteckungsfähigkeit durch Sedimentation, Durchlüftung und natürliche UV-Lichtquellen verliert. Da Rinder ebenfalls an der Tuberkulose erkranken können, war in Westeuropa früher (nicht-pasteurisierte) Rohmilch eine verbreitete Infektionsquelle und ist es in Teilen der Welt bis heute. Aufgrund der Übertragbarkeit von Tieren auf Menschen zählt die Tuberkulose zu den Zoonosen. Umgekehrt ist die Übertragung von Menschen auf Tiere ein wichtiger Aspekt beim Artenschutz seltener Primaten.

Erst mit dem direkten Nachweis der Erreger oder deren Erbgut ist die Erkrankung labordiagnostisch bestätigt. Indirekte, d. h. immunologische Befunde oder Hauttests tragen nur zur Diagnose bei, da man durch sie nicht zwischen einer Erkrankung und einer stattgehabten Infektion unterscheiden kann. Auch können sie bei einer zusammengebrochenen Immunabwehr falsch-negativ ausfallen. Zur Behandlung stehen verschiedene Antibiotika zur Verfügung, die speziell gegen Mykobakterien wirksam sind und deshalb auch Antituberkulotika genannt werden.

Sanatorium von Borgoumont
 Bis 2010 diente das ehemalige Sanatorium zu Reha-Zwecken mit bis zu 150 Angestellten

Diese müssen zur Vermeidung von Resistenzentwicklungen und Rückfällen unbedingt in Kombination und nach Vorgabe der WHO über mindestens ein halbes Jahr, also weit über das Bestehen der Beschwerden hinaus, eingenommen werden. Es existiert eine Impfung, die aber wegen unzureichender Wirksamkeit in Deutschland seit 1998 nicht mehr empfohlen und auch nicht mehr verfügbar ist.

Sanatorium von Borgoumont
Zwischen September 2010 und September 2013 diente das Gebäude zur Aufnahme von bis zu 170 Asylsuchenden. Dann wurde es aus Kostengründen geschlossen.

Eine Primärprophylaxe mit einem antituberkulös wirksamen Medikament wird in Deutschland in erster Linie bei Kindern oder schwerst immunologisch beeinträchtigten Kontaktpersonen empfohlen. Bei Erwachsenen, die über ein intaktes Immunsystem verfügen (und daher als immunkompetent bezeichnet werden), erfolgt hingegen eine Sekundärprophylaxe oder Prävention erst nach Feststellung einer Infektion mittels vorbeugender Gabe von antituberkulös wirksamen Medikamenten unter Beachtung der Resistenzlage. Die Tuberkulose unterliegt in der Europäischen Union und im größten Teil der Welt der namentlichen Meldepflicht.


Tuberkulose-Versorgung im Sanatorium von Borgoumont

  • Luft : Die  Luftqualität ist ein wichtiges Element bei der Behandlung von Tuberkulose. Das Sanatorium von Borgoumont liegt 415 Meter über dem Meeresspiegel, weit entfernt von der städtischen Agglomeration. Die außergewöhnliche Lage des Standorts bietet den Patienten der Einrichtung saubere Luft. Die Zimmer sind nach Süden ausgerichtet und erhalten durch große Erker ein Maximum an Licht und Luft. Im Glockenturm gab es eine Lüftungsanlage, die es ermöglichte, alle Räume zu belüften auch die Flure.
  • Ruhe: Patienten müssen die Kurzeiten gewissenhaft einhalten. Sie müssen ständig auf ihren jeweiligen Liegestühlen ausgestreckt sein. Singen, Schreien und lautes Lachen sind verboten, da dies die Ruhe stört. Die Patienten liegen sechs bis sieben Stunden am Tag flach.
  • Überfütterung  : Kranke werden überfüttert, um die Krankheit zu bekämpfen Sie erhalten fünf Mahlzeiten am Tag. Sie werden einmal wöchentlich gewogen. Die Mahlzeiten werden bis auf Ausnahmen gemeinsam im Speisesaal eingenommen und sind für alle gleich. Der Tischservice wird vom Personal der Einrichtung bereitgestellt.
  • Hygiene :  Die Patienten erhalten jede Woche ein lauwarmes Bad und täglich eine Dusche. Badezimmer sind vorhanden. Patienten müssen Spucknäpfe benutzen . Es gibt zwei Modelle: den Taschen-Spucknapf und den Nachttisch-Spucknapf. Nach diesem Vorgang wird das sterilisierte Sputum in das allgemeine Rohr gegossen, das zu den Reinigungsgruben führt. Die Spucknäpfe werden gewaschen und gereinigt. Der Patient hält sich bei jedem Husten ein Taschentuch vor den Mund. Dieses Taschentuch wird jeden Tag erneuert und das schmutzige Taschentuch wird in einem speziellen Beutel deponiert. Am Ende der Woche wird dieser Beutel verschlossen und sterilisiert ( 100  °C für 1 Stunde). Nach dieser Sterilisation kommen die noch verschlossenen Beutel zum Waschen in die Waschküche. Beim Verlassen des Instituts werden alle benutzten Gegenstände desinfiziert. Die Bettdecken und die Chaiselongue werden mit Formalin behandelt 

Regeln und Tagesabläufe im Sanatorium


Die Patienten müssen einem strengen und starren Programm folgen. Der Strenge Plan war zu einem um sicher zustellen das die Patienten die größt mögliche Ruhe haben zu anderem der Sicherheit des Personals um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Sie haben einen genauen Zeitplan, der die Aufsteh- und Schlafenszeit, die Pflege, die sie befolgen müssen, die Aktivitäten, Bewegungen und Essenszeiten angibt. Der Stundenplan des beliebten Sanatoriums von Borgoumont (Provinz Lüttich, Belgien)

Alter:

  • 07:00 Uhr: Aufstehen, waschen, Bett von Schwestern gemacht
  • 07:45 Uhr: Mittagessen im Wohnheim, Injektion, sofortige Rückkehr ins Bett.
  • 08:45 Uhr: Ruhe Kur und Stille bis 10:00 Uhr.
  • 10:00 Uhr: Milch ans Bett serviert
  • 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr: Ruhebehandlung: Berechtigung zum Schreiben, Radio hören, Sprechen, aber Bettpflicht.
  • 12:00 Uhr: Abendessen im Schlafsaal serviert. Nach dem Essen ist das Rauchen bis 13:45 Uhr im Raucherzimmer erlaubt.
  • 13:45 Uhr: Im Bett sein.
  • 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr: Kur der Ruhe und Stille bis 16:00 Uhr
Besuchstage: Einfache Kur
  • 16:00 Uhr: Im Studentenwohnheim servierter Snack
  • 16:45 Uhr: Im Bett liegen, Ruhebehandlung
  • 18:45 Uhr: Abendessen im Schlafsaal
Rauchen im Raucherraum bis 20:45 Uhr gestattet.
  • 20:45 Uhr: Im Bett sein
  • 21:00 Uhr: Ausgangssperre, Stille

Hinweis: Beginn und Ende der Behandlung werden durch die Glocke angekündigt.

Entsalzung:

  • 07:00 Uhr: Aufstehen, Waschen, Betten lüften für mind. 1/2 Stunden. Bett gemacht von den Schwestern, Injektion.
  • 08:00 Uhr: Mittagessen im Speisesaal.
  • 08:45 Uhr: Rückkehr zum Schlafsaal.
  • 08:45 Uhr bis 10:00 Uhr: Kur der Ruhe und Stille bis 10:00 Uhr.
  • 10:00 Uhr: Kein Aufstehen vor der 10:00 Uhr-Ankündigung durch die Glocke. Milch im Speisesaal.
  • 10:15 Uhr bis 10:30 Uhr: Rauchen im Raucherraum erlaubt.
  • 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr: Ruhe Kur, Bettruhepflicht.
  • 12:30 Uhr: Abendessen im Speisesaal. Nach dem Essen ist das Rauchen im Raucherzimmer oder bei milder Witterung draußen bis 13:45 Uhr gestattet.
  • 13:45 Uhr: Im Bett sein.
  • 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr: Ruhe Kur und Stille bis 16:00 Uhr (inklusive Rehabilitation).

Besuchstage: Fakultative Ruhebehandlung.

  • 16:10 Uhr: Nachmittagstee im Speisesaal.
  • 16:45 Uhr: Im Bett liegen, Ruhebehandlung.
  • 18:45 Uhr: Aufstehen.
  • 19:00 Uhr: Abendessen im Speisesaal.
  • 19:30 Uhr bis 20:45 Uhr: Rauchen im Raucherzimmer oder bei mildem Wetter draußen erlaubt.
  • 20:45 Uhr: Im Bett sein.
  • 21:00 Uhr: Ausgangssperre, Stille.

Gesellschaftliches und kulturelles Leben

Während der Kur durften die Patienten das Sanatorium nur aus besonderen Gründen verlassen. Besuchertage waren sonntags und donnerstags von 13 Uhr bis 16 Uhr möglich. Besucher wurden auf die Anzahl von zwei Personen pro Patient begrenzt und im Besprechungsraum empfangen. Es war verboten, den Patienten etwas mitzubringen. Das soziale Leben der Patienten, das mit dem Versenden von Postkarten und dem Kontakt zwischen den Patienten verbunden war, war minimal. In ihrer Freizeit durften die Patienten im Park des Sanatoriums spazieren gehen, sie konnten sich auch an Aktivitäten im Freien beteiligen.

Einige Patienten hinterließen Spuren ihrer persönlichen Arbeit wie Gemälde, Zeichnungen, Modelle usw. Der Versammlungsraum wurde manchmal in ein Theater, für Konzerte oder Aufführungen umgewandelt, wo dort ein Klavier installiert wurde. Das Sanatorium von Borgoumont beherbergte auch eine Prominente Person, dessen Spuren im Gästebuch des Hauses mit einer Widmung von Line Renaud (1957) hinterlassen wurden. Im Gästebuch stehen auch noch andere französische Künstler der damaligen Zeit.

Sanatorium von Borgoumont
Inzwischen wurden nahezu alle beweglichen Werte und Einrichtungen vom Gebäudeeigentümer abtransportiert, die Räume sind daher fast vollständig leer.
Sanatorium von Borgoumont
Selbst Waschbecken, Toiletten und andere feste Installationen werden abgeschraubt und mit genommen.

So finden wir zwischen den Jahren 1955 bis 1957 Einträge von Jacques Brel , Lucien Jeunesse , dem Kreis „Entre’eux“ von Lüttich , Jean Patart und Ariane Ester , Charles Cremers , Rose Mania und Henri Leca, Mathé Altéry , Christiane Plessis und Jacques André, von der Truppe „Les Amis Réunis“, Colette Renard, Yvonne Thill , von der Trianon-TruppeFrançois DegueltJo Carlier und sein Orchester, die José Galler Company, Felix MartenLos VargasNoëlle Huart …

Seit seiner Eröffnung am 23 September 1903 beschäftigt das Sanatorium die Kranken in verschiedenen Workshops. Diese Workshops finden zunächst auf den Dachböden und in den Kellern des Sanatoriums statt. Am 27. Dezember 1944 beschloss die Provinz den Bau eines Arbeitsrehabilitationszentrums (CRT), einer unabhängigen Einrichtung, die den Patienten auf seine Wiedereingliederung in die Arbeitswelt vorbereitete sollte.


Zeitleiste 

Geschichte der Restaurierungen und anderer durchgeführter Arbeiten mit den entsprechenden Daten:

  • 12. Juli 1899: Zur der Bekämpfung der Lungenkrankheit Tuberkulose  beschließt der Provinzialrat von Lüttich, ein Provinzsanatorium für Tuberkulosepatienten zu errichten. Die Entscheidung wurde von König Leopold II. durch königlichen Erlass vom 29. August 1899 unterstützt;
  • 23. September 1903-1947: Das Sanatorium öffnet seine Pforten und bleibt bis in die Nachkriegszeit in Betrieb. Während des Ersten Weltkriegs wurde das Sanatorium trotz der Anwesenheit des Hauptquartiers von Kaiser Guillaume II in Spa nicht beeinträchtigt. Der Zweite Weltkrieg ermöglichte es, unter den Tuberkulosepatienten Juden in vollkommener Gesundheit zu verstecken. Am Fuß des Hügels endete im Dezember 1944 auch die Offensive von Rundstedt. Es sei darauf hingewiesen, dass während des Zweiten Weltkriegs der erste Sozialdienst der Provinz in Borgoumont eingerichtet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichte der Einsatz von Antibiotika eine bessere Behandlung der Tuberkulose und die Aktivitäten richteten sich zunehmend auf die Behandlung anderer Lungenerkrankungen wie Anthrakosilikose bei Bergarbeitern.
  • 27. Dezember 1944: Die Provinz beschließt den Bau eines Arbeitsrehabilitationszentrums (CRT), einer unabhängigen Einrichtung, die den Patienten auf seine Wiedereingliederung in die Arbeitswelt vorbereitet;
  • 1962: Neubau eines Reha-Gebäudes für Patienten.
  • 1970: Das Sanatorium wird zum Medizinischen Institut der Provinz La Gleize. Es gab eine Renovierung der Gebäude, es gibt 106 Betten für Lungenkrankheiten. Der Eckturm wurde aus Sicherheitsgründen entfernt
  • 1973: Der Verwaltungstrakt wird restauriert. Ein Feuer bricht im Keller aus und erreicht das Treppenhaus. Durch das schnelle Eingreifen des Personals und der Feuerwehr konnte das Drama vermieden werden;
  • 1988: Das Sanatorium schließt sich dem Universitätsklinikum (CHU) von Lüttich und dem Krankenhaus von Esneux an. Es gibt 60 funktionelle Rehabilitationsbetten und 75 MRS-Betten. Der Zweck der Einrichtung war die Versorgung von Patienten, die längere Aufenthalte zur Erreichung der Rehabilitation benötigen. Die Einrichtung ist auf drei pathologische Bereiche spezialisiert: kardiovaskulär, neurologisch und lokomotorisch. Die Rehabilitation kann ambulant durchgeführt werden.
  • 1991: Das Medizinische Institut der Provinz La Gleize wurde durch das Revalidierungszentrum der Provinz Lüttich ersetzt;
  • 1998: Das Zentrum wurde in Centre Princesse Astrid de La Gleize umbenannt. Auf der Ebene der Galerien wurde, wie in vielen anderen Sanatorien, gearbeitet. Sie wurden mit Backsteinwänden und weißen Paneelen verkleidet, die Decke wurde ebenfalls erneuert. Die Säulen der Galerie wurden abgetragen und auch die Decke, die im Erdgeschoss als Balkon diente, wurde durch eine Betonplatte ersetzt. Diese Änderungen respektierten nicht den architektonischen Stil des Ortes. Diese lange Galerie erstreckt sich über das gesamte Erdgeschoss, die Fassade wurde teilweise entstellt. An der Westfassade wurde ebenfalls ein Ziegelanbau vorgenommen, der nicht den Merkmalen entspricht.
  • 2004: Die Provinz Lüttich überträgt die Einrichtung an das CHPLT von Verviers; Die 60 Krankenhausbetten sind daher der lokomotorischen (30 Betten) und der neurologischen (30 Betten) Rehabilitation zugeordnet.
  • von 2010 bis 2013: Das ehemalige Sanatorium wurde von Fedasil besetzt und zu einem Aufnahmezentrum für Asylbewerber;
  • 2013: Das Gebäude wurde für 1.436.000 Euro zum Verkauf aus geschrieben;
  • von 2013 bis heute: Aufgabe des Gebäudes, es ist Vandalismus ausgesetzt und heute stark verfallen. Es wurde von einem Unternehmen der Gruppe Di Matteo gekauft. Das Projekt muss vor Beginn der Arbeiten vom Stadtplaner genehmigt werden. Das Gebäude ist derzeit stark beschädigt, zunächst durch die Besetzung des Gebäudes nach seiner Funktion als Sanatorium, aber auch durch unbefugte Besucher wie Jugendliche. Nur die Fassaden der Obergeschosse sind nahezu unversehrt geblieben. Die Innenräume wurden zerstört und mit Graffitis beschmiert.

Standort und Landschaftsgestaltung

Das Gebäude befindet sich in den Ardennen, in der Nähe des Weilers Borgoumont. Es liegt auf einer Höhe von 415 Metern oberhalb des Meeresspiegel an einem Hang zwischen einer Hügelkette in einem Tannenwald, geschützt vor Nord-, Nordwest-, Nordost- und Südwestwinden. Seine nach Süden ausgerichtete Hauptfassade ist 145 Meter lang und bot den Patienten einen hervorgehenden Blick auf den Park vor dem Sanatorium und der Hügellandschaft. Das Sanatorium umfasst 3.519 m² und nimmt eine Fläche von ca. 29.000 m³ ein. Das Gut hatte eine Fläche von 56 Hektar, die inzwischen teilweise weiterverkauft wurden.

Sanatorium von Borgoumont
Die Bausubstanz aus Stahlbeton ist solide und kann wieder verwendet werden

Aufbau des Gebäudes

Sanatorium von Borgoumont
Türen und Fenster sind nah zu alle eingeschlagen bzw. eingetreten.

Das Sanatorium besteht aus drei Gebäudeabschnitte: Das erste ist das Hauptgebäude, das zweite, verbunden durch einen überdachten Korridor, die Verwaltung, und das letzte, im Norden, senkrecht zum Hauptgebäude in T-Form, wo sich die Infrastrukturräume befanden. Die Hauptfassade ist nach Süden ausgerichtet und dem Lauf der Sonne folgend gebogen. Die Krümmung des Hauptgebäudes ergibt sich aus der Trennung der vier Gebäudeabschnitte, die, die Form des Gebäudes bilden.

Getrennt durch spitzverlaufende Zwischenräume, in denen sich die Rohre für Frisch, Abwasser und Heizung sowie Stromleitungen und befinden. Im Keller unter dem Hauptgebäude wurde den Patienten Gymnastik- und und Erholungsräume zur Verfügung gestellt. Im darüber liegenden Erdgeschoss gab es Lese- und Tagesräume mit einer Decken höhe von rund 6 Metern. Zudem gab es ein Theater, ein Auditorium, ein Wintergarten in der Mitte des Gebäudes und dann gab es eine überdachte Galerie mit großen mit großen Stoff- Markisen. Im ersten Obergeschoss lagen die Zimmer der Patienten und eine große Umlaufterrasse für die Patienten die nicht so gut laufen konnten. Die Terrasse ist das Stahlbeton- Dach der Galerie im Erdgeschoss das von Säulen getragen wird. Im zweiten Obergeschoss lagen weiter Zimmer für Patienten. Die Galerie im zweiten Obergeschoss ist eine überdachte Aussparung in der Gebäude Mitte des Hauptgebäudes. Im dritten Obergeschoss waren die Wohnräume für das Pflege- Personal untergebracht.

Auf der Ostseite ist ein Verwaltungsgebäude angebaut, das auch die Ärztewohnungen enthielt. Dort waren außerdem Bäder und Duschen untergebracht, sowie Laborräume, Isolationsräume, Schwesternzimmer, Büros und Besprechungsräume. Außerdem gibt es eine T-förmige Erweiterung des Hauptgebäudes auf der Rückseite des Hauptgebäudes. Hier standen Dampfmaschine, Dynamo und Akkumulatoren zur elektrischen Versorgung. Geheizt wurde mit einer Niederdruck-Dampfanlage. Auch war hier die Küche untergebracht, deren Personal die Räume darüber bewohnte.

Sanatorium von Borgoumont
In einigen Zimmern ist noch der ursprüngliche Boden verlegt

Wäscherei, Mangel und Desinfektion hatten ebenfalls hier ihren Platz, verteilt auf verschiedene Etagen. Im Verbindungsteil zum Hauptgebäude befand sich der Speisesaal. Auf der Rückseite des Gebäudes befindet sich zudem noch ein großer Kamin (links neben dem Verbindungsteil), für den Hochofen in dem die Gegenstände verbrannt wurden, die von Patienten verwendet wurden, die an Tuberkulose starben.

Sanatorium von Borgoumont
2014 Brandete es auf dem Dachboden

Der Architekt Émile Remouchamps ließ sich von den deutschen Kurhotels für die Form des Hauptgebäudes inspirieren: Typologie des gekrümmten Hauptgebäudes. Es gibt auch andere Stile für den ästhetischen Aspekt wie die Form des Daches, die Fachwerkmauern, den Glockenturm und den Turm an der Südfassade. Die Sandsteinschuttfassaden und die lokalen Ziegelmauern verweisen jedoch auf die traditionelle belgische Architektur.

Einige Elemente sind vom Jugendstil inspiriert, sie finden sich im Wechsel von Steinen, in geschwungenen Metallgeländern oder in den „Burgfenstern“ der Hauptfassade. Im Erdgeschoss sehen wir schließlich neoklassizistische Elemente wie die Säulen, die von korinthischen Kapitellen überragt werden. Insgesamt spüren wir eine Mischung aus mehreren Stilen, ein Architekt, der mit lokalen Materialien baut und der sich von seiner Reise nach Deutschland inspirieren lässt, während er im Jugendstil der Zeit verwurzelt ist.


Konstruktion, Materialien und Struktur 

Die im Sanatorium verwendeten Materialien sind glatt und robust so das sie leicht zu reinigen sind. Und eine schnelle Desinfizierung ermöglichen zu dem Staub- Ablagerungen auf ein Minimum reduzieren. Die Böden im Sanatorium sind mit Linoleum bedeckt dies galt als besonders Hygienisch. Die Wände sind mit einer Weißen Emaillefarbe (Ripolin) gestrichen die sich sehr gut abwaschen lässt. Die tragende Struktur besteht aus dem Hennebique- Betonsystem. Hennebique- Beton ist der Ursprung des Stahlbetons, das von François Hennebique im neunzehnten Jahrhundert erfunden wurde und ursprünglich als feuerbeständige Beschichtung konzipiert wurde um Eisenträger zu ummanteln.

Sanatorium von Borgoumont
Die Farbe löst sich von den Wänden weil die Räume den Elementen aus gesetzt sind

Bei der Anwendung stählte man fest das die Kombination aus Beton und Eisenstangen die Tragfähigkeit verbessert. Der Einsatz des Systems ist relativ schnell und erfordert keine besondere Qualifikation.

Sanatorium von Borgoumont
Pläne für eine neue Nutzung des Sanatoriums sind bisher Felgeschlagen

Als das Sanatorium von Borgoumont gebaut wurde, existierte Hennebique-Beton erst seit neun Jahren. So ist das Sanatorium eines der ersten Gebäude mit einem Tragwerk aus Stahlbeton. Die Verkleidung besteht aus Sandsteinschutt (Florzé-Granit, Arkoze) und an einigen Stellen aus Ziegeln mit blauen Steinsplitt. Was die Dächer betrifft, so bestehen sie aus Holzrahmen mit Schiefer als Beschichtung. Die nicht sichtbaren Fassaden des Gebäudes sind aus traditionellen Ziegeln die nicht verkleidet wurden.


Innenraum des Borgoumont-Sanatorium

Der Innenraum wurde nach hygienischen Aspekten gestaltet. Die Oberflächen wurden geneigt, um Staub Ansammlungen zu vermeiden. Die Möbel wurden an die Wände gehängt aufgehängt, um die Reinigung des Bodens zu erleichtern. Die Möbel in den Zimmern und Behandlungsräumen waren aus Stahl um leichter desinfiziert werden zu können.  In der Mitte des Gebäudes ist ein Glockenturm, der auch als Lüftungsauslass diente. Tatsächlich musste die Luft regelmäßig erneuert werden. 

Sanatorium von Borgoumont
Heizungsraum im Nordgebäude ist eine Modernere die Ursprüngliche Dampfheizung ist nicht mehr da
Sanatorium von Borgoumont
Die Elektrischen- und Heizungs- Anlagen sind alle unbrauchbar durch Vandalismus

Hinter den Heizkörpern in den Räumen befanden sich Lufteinlässe, die mit den Terrassen verbunden waren. In den Wänden waren Luftauslässe eingelassen die, die verbrauchte Luft über denn Glockenturm abführten. Die nach Süden ausgerichteten Fenster ermöglichen eine optimale Versorgung mit Licht und wärme so ist der Energie aufwand gering um die Zimmer zu beheizten. Die langen Korridore, die das gesamte Gebäude durchziehen, bildeten überdachte Promenaden, die aufgrund ihrer Nordlage im Sommer kühl sind. Die Zimmer sind alle mit Toilette und Waschbecken ausgestattet. Geduscht wurde in Gemeinschaftsduschen.

Ein besonders aufwendiger Teil ist die Zugangstreppe zu den Obergeschossen. Das Geländer wird zu einem dekorativen Element, das perfekt der Kurve der Treppe folgt. Die beiden Treppenhäuser entsprechen einander, um sich am ersten Treppenabsatz zu treffen. Außerdem war diese Treppenhaus bei der Erstellung der Pläne nicht doppelt geplant. Das Wurde kurzfristig wehrend der Bauphase geändert. Das selbe Design wie die Geländer in den Treppenhäusern wurde auch für das Geländer für die Umlaufterrasse verwendet.


Weitere Besonderheit

Das Sanatorium war weitestgehend Autonom. Die Wasserversorgung stamm aus einer 2,5 Kilometer entfernten Quelle. Das Abwasser wurde mit Kalkmilch desinfiziert und zur Bewässerung des Parks und Umland verwendet. Die Patienten die verstarben wurden auf dem Friedhof der eigens auf dem Gelände des Sanatorium angelegt wurde beigesetzt. Der Strom wurde ebenfalls vor Ort erzeugt. Das infektiöse Sputum der Patienten wurde mit Torf vermischt, verbrannt und die Überreste in einem Tank isoliert. Das gleiche wurde mit den hinterlassenen Sachen gemacht die an Tuberkulose verstraben.

Sanatorium von Borgoumont
Das Gebäude ist sehr stark durch Vandalismus beschädigt mit Graffitis beschmiert

Kino und Fernsehen


Literatur

Geschichte von Mr. Le Docteur Bastin „Borgoumont und die Van-Rundstedt-Offensive“


Sanatorium von Borgoumont auf YouTube

Lost Places Sanatorium Basil die Horror Klinik
Sanatorium du Basil – KABELDIEBE erwischt !!
Übernachtung im Horrorhospital – Belgien
URBEX – LE SANATORIUM DU BASILE (Video auf Französisch)
Das verlassene Sanatorium du Basil/ Metalldiebe erwischt/Lost Places

Buch- Emfehlung



Empfehlung aus dem Hause Hardloop.de

5 EUR* Gutschein für Ihre erste Bestellung!

Willkommen bei Hardloop! *5 EUR Gutschein für Ihre erste Bestellung ab 50 EUR Einkaufswert


White Fox Nature ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon Europe S.à.r.l., eBay Partner Network Inc., AWIN LTD. und Partner des Werbeprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittel dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Werbetreibender Werbekostenerstattung verdient werden kann.


Folge mir auf den Social- Media- Seiten


Interesse an Militär – Ausrüstung dann probiere mal die Ausrüstung und Kleidung von Mil-Tec® aus Amazon.de


Schreibe einen Kommentar

Cookie Consent mit Real Cookie Banner