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Der Aniva Leuchtturm auf den sie gleichnamige Kap im Südosten der russischen Insel von Sachalin im Nordpazifik. Es befindet sich auf einem unzugänglichen Felsen am Ende des schmalen Felsvorsprungs von Aniva an der Nordseite des östlichen Eingangs zur Straße von La Perugia. Es ist ein Betonturm mit einer kreisförmigen Basis, der von einer „Laterne“ überragt wird. Dies ist das Gebäude, in dem sich das Lichtsignal befindet, umgeben von einem Servicebalkon („Galerie“). Der Turm ist in weißen und schwarzen Querstreifen gestrichen. Das Gebäude hat sieben Stockwerke, in denen das Personal vor der Automatisierung des Leuchtturms untergebracht war. Der Leuchtturm befindet sich in einem Wildnisgebiet mit langen Wintern und weit entfernt von Stromquellen. Er wurde vollautomatisiert und bezieht seine Energie, um die Lampe und das Funksignal von Atombatterien zu versorgen . Jetzt außer Betrieb, kann es viele Monate lang ohne menschliche Anwesenheit autonom funktionieren.

Mitten im sturmumtosten Ochotskischen Meer, eingeklemmt zwischen Russland und Japan, liegt die Insel Sachalin, ein unwirtlicher Ort mit langen Wintern – und einer dunklen Vergangenheit. Ein Teil dieser Geschichte ist auch ein Leuchtturm, der seit mehr als 80 Jahren auf einem schroffen Felsen, genannt Kap Aniva, vor Sachalins Küste empor ragt. Heute ist er verlassen, Wind und Gezeiten arbeiten an seinem Verfall. Im 19. Jahrhundert ist die Insel Sachalin nichts weiter als ein bedeutungsloser Felsen in einem Meer zwischen zwei Nationen, die immer ambitionierter und aggressiver um Mitsprache im globalen Machtgefüge kämpfen – und das ist wörtlich gemeint, denn sie setzen auch ihr Militär ein, um ihre Ansprüche geltend zu machen. Die Rede ist von Russland und Japan.
„Um hier zu überleben, muss man verrückt oder betrunken sein”

Russland schafft zunächst vermeintlich Tatsachen, indem es auf der Insel eine berüchtigte Kolonie für Strafgefangene errichtet, die laut „Neue Zürcher Zeitung” zwischen 1864 und 1906 betrieben wird. Der russische Literat Anton Tschechow schrieb demnach einst in einem Buch, um hier zu überleben, müsse man entweder verrückt oder betrunken sein. 1905 spitzen sich die Rivalitäten zwischen Russland und Japan zu einem Krieg zu, in dessen Verlauf die überlegenen Japaner zunächst einmal einen Großteil der russischen Flotte bei der Seeschlacht von Tsushima versenken und anschließend als vermeintliche Siegermacht auch Sachalin besetzen. Beide Nationen handeln schließlich unter Fürsprache der USA ein Friedensangebot aus, bei dem die Insel in zwei Teile geteilt wird: Der Süden verbleibt in japanischem Besitz, der Norden ist fortan russisch.
Gefährliches Bauprojekt auf dem Kap Aniva
1937 beginnen die Japaner schließlich laut der Seite „Go Sakhalin” mit dem Bau eines Leuchtturms auf dem Kap Aniva, denn zuvor waren dort immer wieder Schiffe verunglückt und gesunken. 31 Meter hoch ist er, als er nach zwei Jahren Bauzeit 1939 fertig gestellt wird, neun Stockwerke mit Platz für bis zu zwölf Personen. Der Architekt, Miura Shinobu, hatte davor bereits zahlreiche Leuchttürme gebaut, und so gelang ihm auch dieses Projekt – das unter anderem dadurch erschwert worden war, dass sämtliche Baumaterialien über das stürmische Meer angeliefert werden mussten. Doch schon ein paar Jahre später verliert Japan 1945 wieder die Kontrolle über seinen Teil von Sachalin und damit auch den Leuchtturm, denn als unterlegene Macht im Zweiten Weltkrieg muss das Land all seine Territorien abgeben. Sachalin wird nun vollständig der Sowjetunion zugesprochen, und so gelangt auch der Leuchtturm nur sechs Jahre nach seiner Fertigstellung unter russische Kontrolle.

Atom-Leuchtturm ist radioaktiv verseucht

Für die nächsten 61 Jahre war er dann auch in Betrieb, sein Licht strahlte in einem Radius von mehr als 28 Kilometern, um nahende Schiffe zu warnen. Lange wurde die Lampe mechanisch betrieben, musste alle drei Stunden vom Personal des Leuchtturms immer wieder aufgezogen werden, doch in den 1990er Jahren entschied man sich schließlich, auf einen automatischen Betrieb umzustellen. Und zwar einen, der durch einen Atomreaktor gespeist wurde. 2006 wird der Leuchtturm auf Kap Aniva dann endgültig aufgegeben und angeblich auch das gefährliche radioaktive Material entfernt. Die Seite „Lighthouses of Russia” behauptet allerdings, immer noch würden sich in dem Gebäude bis zu 300 Kilogramm Quecksilber befinden. Ob der Ort tatsächlich auch heute noch potenziell gefährlich ist, oder warum er aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. Jedoch ist er heute eine der wenigen Touristenattraktionen auf Sachalin. Touren bucht man laut „Go Sakhalin” am besten zwischen Juni und September.
Die Stadt Aniva
Aniva ist eine Küstenstadt und das Verwaltungszentrum des Anivsky Bezirks der Oblast Sachalin, Russland, an der Küste der Aniva Bay im Süden der Insel Sachalin am Fluss Ljutoga, 37 Kilometer (23 Meilen) südlich von Juschno-Sachalinsk. Einwohnerzahl: 9.115 (Volkszählung 2010); 8.084 (Volkszählung 2002); 8.905 (Volkszählung 1989). Das Klima auf der Insel ist sehr hart Warme Sommer und sehr kalte und lange Winter.
Geschichte der Stadt Aniva
Es wurde 1886 als Dorf Lyutoga gegründet. 1905 wurde es durch den Vertrag von Portsmouth mit dem Rest des südlichen Teils Sachalins an Japan abgetreten und von den Japanern in Rutaka umbenannt. Das Dorf wurde 1945 von der Sowjetunion zurückerobert; 1946 erhielt sie den Status einer Stadt und wurde in Aniva umbenannt. Der Ursprung des Namens der Bucht ist höchstwahrscheinlich mit den Ainu-Wörtern „en“ und „Weide“ verbunden. Die erste wird normalerweise als „existierend, lokal“ und die zweite als „Bergkette, Fels, Gipfel“ übersetzt; So kann „Aniva“ als „Grate haben“ oder „zwischen den Graten (Bergen)“ übersetzt werden.

Administrativer und kommunaler Status
Im Rahmen der administrativen Gliederung dient Aniva als Verwaltungszentrum des Anivsky District und ist diesem unterstellt. Als städtische Gliederung sind die Stadt Aniva und fünfzehn ländliche Ortschaften des Anivsky District als Anivsky Urban Okrug eingegliedert.
Wirtschaft und Infrastruktur der Stadt
Aniwa ist hauptsächlich Zentrum der Fischereiwirtschaft (Buckellachs, Ketalachs). Daneben gibt es Betriebe der Lebensmittelindustrie auf Grundlage des die Stadt umgebenden Landwirtschaftsgebietes lokaler Bedeutung. Die Stadt ist seit 1926 über eine Stichstrecke an das schmalspurige Eisenbahnnetz der Insel angeschlossen (zurzeit außer Betrieb, zuvor nur Güterverkehr). Es besteht Straßenverbindung in das Oblastzentrum.
Oblast Sachalin

Die Oblast Sachalin ist ein föderales Subjekt Russlands (eine Oblast), das die Insel Sachalin und die Kurilen im russischen Fernen Osten umfasst. Die Oblast hat eine Fläche von 87.100 Quadratkilometern (33.600 Quadratmeilen). Das Verwaltungszentrum und die größte Stadt ist Juschno-Sachalinsk. Nach der Volkszählung von 2010 hat das Gebiet eine Bevölkerung von rund 500.000. Die überwiegende Mehrheit der Bewohner der Oblast sind ethnische Russen, mit einer kleinen Minderheit von Koreanern. Die Oblast Sachalin ist reich an Erdgas und Öl und ist Russlands viertreichstes föderales Subjekt und reichste Oblast. Es grenzt im Westen an die Region Chabarowsk und im Norden an die Region Kamtschatka, zusammen mit Hokkaido, Japan im Süden.
Geographie der Insel
Sachalin liegt im Pazifik (nördlich von Japan) und als Grenzinsel zwischen dem Ochotskischen Meer im Osten und dem Japanischen Meer im Westen. Vom russischen Festland ist Sachalin durch den 7,3 km breiten Tatarensund, von der japanischen Insel Hokkaidō durch die 43 km breite La-Pérouse-Straße getrennt. Eine Verkehrsverbindung nach Hokkaidō ist vorgeschlagen (Sachalin-Hokkaidō-Tunnel).

Geschichte von Sachalin
Sachalin war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Hiervon zeugen Funde von bearbeitetem Flint und bemalten Tongefäßen. Aus der Bronzezeit stammen Spuren von Menschenhand erschaffener Stein- und Erdwälle, in denen Teile von Bronzegefäßen, Messer und Speerspitzen gefunden wurden. Zu den indigenen Volksgruppen, die auf der Insel lebten, zählten im Süden die Ainu, an der Ostküste die Oroken und im Norden die Niwchen. Die erste schriftliche Erwähnung Sachalins stammt von Song Lian, der um 1370 die Yuan Shi (Geschichte der Yuan-Dynastie) verfasste.
Darin ist erwähnt, dass sich ab 1264 die Bewohner der Insel den Mongolen unter Führung von Kublai Khan unterwarfen. Ab 1308 gehörte Sachalin zum Herrschaftsbereich der Yuan-Dynastie. Es gibt Hinweise darauf, dass der Eunuch Yishiha im Dienst der Ming-Dynastie 1413 einen buddhistischen Tempel auf Sachalin errichten ließ. In der Folgezeit standen die Bewohner Sachalins in einem Tributverhältnis mit den verschiedenen chinesischen Kaiserhäusern. Ein Grenzstein der Ming existiert noch heute auf der Insel.

Bis in das 19. Jahrhundert hinein stritten europäische Kartografen und Seefahrer noch darum, ob Sachalin überhaupt eine Insel sei. Im Jahr 1635 gingen Mitglieder der Expedition des japanischen Fürsten von Matsumae im Süden der Insel an Land. Der erste russische „Entdecker“ folgte weniger als ein Jahrzehnt später. Ein Kosakentrupp unter der Führung von Wassili Pojarkow fuhr den Amur hinab bis zu seiner Mündung. Obwohl nicht bewiesen ist, dass Pojarkow je einen Fuß auf die Insel gesetzt hat, gilt er in Russland als Entdecker Sachalins. In den folgenden zwei Jahrhunderten blieb die Präsenz von Japanern und Russen sporadisch. Japanische Fischer aus der Präfektur Hokkaidō errichteten temporäre Biwaks in der Bucht von Aniwa. Sie widmeten sich ausschließlich dem Fang von Heringen, Lachsen, Langusten und der Ernte von Seegras. Die Fischer legten keine Felder an und betrieben keine Viehzucht, sondern brachten alles, was sie zum Leben brauchten, aus ihrer Heimat mit. In den Wintermonaten kehrten sie nach Hokkaidō zurück.
Die russische Präsenz war noch unsteter. Der Vertrag von Nertschinsk (1689) hatte Russland den Zugang zum Amur versperrt, ohne den die Kontrolle über Sachalin für Russland faktisch unmöglich war. Obwohl es Russland mit dem Vertrag von Nertschinsk gelang, sein Vordringen in das Gebiet zwischen Baikalsee und Ergun völkerrechtlich zu legalisieren, bestätigte der Vertrag die Zugehörigkeit des gesamten Amur- und Ussuri-Gebietes sowie der Insel Kùyè Dǎo (russisch: Sachalin) zu China.
Im Jahr 1787 erforschte der französische Geograf Jean-François de La Pérouse Teile der Insel. Aufgrund starker Winde und der Untiefen gelang es ihm nicht, den nördlichen Teil zu umsegeln. Dennoch kartierte er erstmals einen großen Teil der später als Tataren-Straße bezeichneten Meeresenge zwischen dem chinesischen Festland und der Insel. Er bezeichnete das Eiland als „Tchoka“. Diese Bezeichnung wurde eine Zeitlang in einigen französischen Karten verwendet. 1805 erkundete der baltisch-russische Weltumsegler Adam Johann von Krusenstern die nördliche Küste Chinas, betrachtete Sachalin aber wie La Pérouse als Halbinsel.

Zu ersten Zusammenstößen zwischen Russen und Japanern kam es mit Beginn des 19. Jahrhunderts. Alarmiert durch die zunehmende Präsenz europäischer Mächte im Japanischen Meer besetzten japanische Truppen 1806 die Insel, was die russische Regierung nicht akzeptieren wollte. Kurze Zeit später erlosch das Interesse beider Seiten an der Insel wieder. Alaska, der Kaukasus und der Balkan waren für Sankt Petersburg wichtiger als das ferne Sachalin. Auch das japanische Militär zog sich ab 1814 wieder zurück. 1821 gab Japan seine Herrschaftsansprüche über die Insel offiziell auf.

Nachdem Forschungsreisende der Russisch Geographischen Gesellschaft am Amur und Ussuri große Goldvorkommen entdeckt hatten, genehmigte Zar Nikolaus I. weitere Expansionen in der Äußeren Mandschurei. Diese sogenannten Expeditionen standen unter der Leitung von Gennadi Newelskoi, der zwischen 1851 und 1853 am Amur-Delta und auf Sachalin mehrere russische Siedlungen gründen ließ. Anfang 1854 bevollmächtigte die russische Regierung den Generalgouverneur von Irkutsk, Nikolai Murawjow, Verhandlungen mit China über den Grenzverlauf in der Mandschurei zu führen sowie große Truppenkontingente an der Amurmündung zu stationieren. Militärisch unterstützte Murawjow zwischen 1854 und 1858 Newelskoi bei der Errichtung neuer Siedlungen. Erste Kämpfe zwischen Chinesen und Russen fanden im Mai 1854 statt. Das russische Militär fuhr auf 77 Kriegsschiffen flussabwärts zur Amurmündung und besetzte große Teile der Äußeren Mandschurei, inklusive der Insel Sachalin.
Angesichts der konkurrierenden Ansprüche hatte Japan bereits 1845 erneut die Souveränität über die Kurilen und Sachalin beansprucht. Am 7. Februar 1855 unterzeichneten Russland und Japan den Vertrag von Shimoda. Ohne das chinesische Kaiserhaus zu involvieren, wurde darin Sachalin als gemeinsamer Besitz deklariert. Konkret räumte dieser Handels-, Schifffahrts- und Grenzziehungsvertrag beiden Seiten das gleiche Recht ein, über Sachalin zu verfügen, ließ den zukünftigen Status der Insel aber offen.
Mit dem Vertrag von Aigun (1858) und der Pekinger Konvention (1860) erzwang Russland von China die Abtretung der Äußeren Mandschurei. Damit verlor das chinesische Kaiserhaus alle Ansprüche auf die Gebiete nördlich des Amur und östlich des Ussuri, einschließlich Sachalin. Für das russische und japanische Geschichtsbild Sachalins spielte die chinesische Vergangenheit fortan faktisch keine Rolle mehr.
In der Folge erhob Japan erneut Ansprüche auf die Insel und bot Russland den Kauf Sachalins an. Die russische Regierung lehnte das Angebot ab. Zudem fehlten der Meiji-Regierung sowohl die Geschlossenheit wie die militärischen Mittel, um ihre Interessen auf Sachalin durchzusetzen. Gleichzeitig richtete sich der Blick Japans auf das klimatisch günstigere Formosa (Taiwan), das China nach dem verlorenen chinesisch-japanischen Krieg nebst der Pescadoren an das japanische Kaiserreich abtreten musste. 1875 einigten sich Russland und Japan im Vertrag von Sankt Petersburg: Sachalin fiel an Russland, Japan erhielt im Gegenzug die Souveränität über sämtliche Kurilen. Russland gewährte zudem weitgehende Zugeständnisse. Auf Sachalin erhielt Japan unter anderem das Recht auf Öffnung eines Konsulats in Korsakow, eine befristete Zollfreiheit und Konzessionen für den Fischfang. Ansässige Japaner durften auf der Insel verbleiben und ihre Nationalität beibehalten.

Auf der Insel entstand zu dieser Zeit eine der größten Strafkolonien im Russischen Reich, über die Anton Tschechow ausführlich in seinem 1895 als Buch veröffentlichten Reisebericht Die Insel Sachalin berichtete. Das Buch erschien in Deutschland 1931 unter dem Titel Russlands Schreckensinsel.

Während des russisch-japanischen Krieges von 1904 bis 1905 besetzten die Japaner Teile der Insel. Die hier stationierten russischen Truppen, unter anderem 50 Offiziere und 3200 Mann, ergaben sich am 31. Juli 1905 den Japanern. Als Folge des von Russland verlorenen Krieges schlossen beide Staaten im Herbst 1905 den Vertrag von Portsmouth. Zwischen 1905 und 1945 stand danach das Gebiet südlich des 50. Breitengrades unter japanischer Herrschaft, und Toyohara wurde Verwaltungszentrum von Südsachalin, der Präfektur Karafuto. Im Rahmen der imperialistischen sibirischen Intervention nutzte Japan die Schwäche der noch jungen Sowjetmacht, um 1921–25 auch den Norden Sachalins zu besetzen.
Im Zweiten Weltkrieg bauten die Japaner die bis jetzt vorhandene Infrastruktur im Süden der Insel aus. Bis 2019 fuhr die Eisenbahn auf der schmaleren japanischen Spurweite von 1067 mm (Kapspur). Erst 2003 wurde mit der Umspurung auf russische Breitspur begonnen. Die Arbeiten sollen 2020 komplett abgeschlossen werden. Am 8. August 1945 erklärte die Sowjetunion Japan den Krieg (siehe auch Japanisch-Sowjetischer Neutralitätspakt).
Obwohl die japanische Armee schon am 15. August 1945 vor den Alliierten kapitulierte, wurden Kapitulationsverhandlungen mit den sowjetischen Truppen erst am 19. August aufgenommen. Schließlich besetzte die Sowjetunion die ganze Insel und die Kurilen bis zum 5. September. In den Kämpfen um die Besetzung Südsachalins und der Kurilen waren über 8000 sowjetische Soldaten gefallen. Die Japaner, die 93 % der Bevölkerung Südsachalins bildeten, wurden vertrieben.
Von August 1948 bis November 1954 bestand in Ocha im Nordteil der Insel ein Gefangenenlager mit bis zu 15.900 Personen, die unter anderem auch beim Bau von erdölverarbeitenden Betrieben und Pipelines eingesetzt wurden, von Mai 1950 bis April 1953 ein weiteres mit bis zu 14.200 Inhaftierten bei Tymowskoje im Zentralteil der Insel.
Aufgrund des Friedensvertrages von San Francisco verzichtete Japan am 8. September 1951 (in Kraft ab 28. April 1952) auf die Souveränität über Sachalin und einen großen Teil der Kurilen. Der Vertrag legte aber den Teil der Kurilen, für den Japan auf die Souveränität verzichtet hatte, nicht explizit fest. Zudem unterzeichnete die Sowjetunion den Vertrag nicht. Am 1. September 1983 schossen sowjetische Abfangjäger wegen Verletzung des Luftraumes westlich der Insel Sachalin eine zivile Boeing 747 der Korean Air Lines (KAL 007) ab, wobei alle 269 Passagiere und Besatzungsmitglieder zu Tode kamen. Dieses Ereignis hatte erhebliche politische Folgen in der Spätphase des Kalten Krieges.

Bis 1991 war die Insel militärisches Sperrgebiet und nur mit spezieller Genehmigung zu betreten. Das Fotografieren von Flughäfen und anderen als militärisch deklarierten Objekten ist wie überall in Russland untersagt. Am 28. Mai 1995 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,5 die Siedlung städtischen Typs Neftegorsk, dabei starben etwa 2000 der 3500 Bewohner. Die Siedlung wurde nicht wieder aufgebaut, an ihrer Stelle entstand eine Gedenkstätte. Die Idee einer Bahnstrecke Selichino–Sachalin, die durch einen Tunnel führen soll, wurde 2008 von Dmitri Medwedew während seiner Präsidentschaft wieder aufgeworfen.
Wirtschaft der Insel

Bei der Insel Sachalin liegen die größten bekannten Erdöl- und Erdgasvorkommen Russlands. Im Küstengebiet östlich der Insel werden mindestens 700 Millionen t Erdöl und 2500 Mrd. m³ Erdgas auf einer Fläche von 20.000 km² vermutet, ähnlich große Reserven wie in der Nordsee. Diese sollen in insgesamt sechs Projekten gefördert werden. Seit 2001 werden im Projekt Sachalin I Erdöl und Erdgas gewonnen. Es folgte eine Flüssigerdgas-Anlage Sachalin II im Süden der Insel sowie Sachalin III. Die Rohstoffe werden durch eine Pipeline auf das russische Festland über Chabarowsk bis nach Wladiwostok transportiert. Eine weitere Pipeline führt auf die japanische Insel Hokkaido. 2004 wurde mit Japan ein Vertrag über die Lieferung von 1,5 Mio. t Flüssigerdgas abgeschlossen. Die Umwelt im Norden Sachalins ist stark durch die Erdölgewinnung geschädigt. Neben der Öl- und Gasförderung spielt auch der Kohlebergbau auf Sachalin eine für die örtliche Wirtschaft tragende Rolle.
Verkehr auf der Insel Sachalin
Aus japanischer Zeit bestand ein Eisenbahnnetz in der in Japan üblichen Kapspur, das in sowjetischer Zeit weiter ausgebaut wurde. Zwischen 2003 und 2020 wurde das inzwischen etwa 800 km lange Streckennetz der Insel auf die in Russland übliche Spurweite von 1520 mm umgespurt. Das geschah bei laufendem Betrieb mit Dreischienengleisen. Schon am 18. Juli 2019 erreichte auf der um gespurten Strecke von Juschno-Sachalinsk der erste Fernzug Nogliki. Der Umbau wurde im September 2020 abgeschlossen. Der letzte Schmalspurzug – ein Nahverkehrszug – verkehrte am 30. September 2020. Seine Lokomotive wurde dem Museum für Eisenbahntechnik Nowosibirsk übergeben.
Tourismus
Aufgrund von Einschränkungen gelten das gesamte Gebiet Sachalin und seine inneren und territorialen Gewässer mit Ausnahme von Juschno-Sachalinsk als Grenzzone, was bedeutet, dass die Bewegungsfreiheit für Ausländer dramatisch eingeschränkt ist und jede Bewegung außerhalb von Juschno-Sachalinsk eine Registrierung beim Föderalen Sicherheitsdienst (FSB) und dem Grenzschutz erfordert. . Tauchen und Erholung an der Küste ist nur an Orten erlaubt, die vom Grenzschutz festgelegt wurden.

Die Insel Aniva auf YouTube
Links zu weiteren Russischen Lost Places
- Tschernobyl das AKW. bei dem es im Mai 1986 zum Super Gau gekommen ist
- Prypjat 1986 verlasse und heute eine Geisterstadt
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