Das Château de la Mothe-Chandeniers ist ein Schloss in der Gemeinde Trois-Moutiers im Norden des Départements Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Erbaut um das dreizehnte Jahrhundert im Loudunais, in Anjou, hat es zuerst den Namen La Mothe-Bauçay (oder La Mothe-Baussay), vom Namen der Familie, die es besitzt. Nach den Erbschaften fiel die Domäne 1448 an einen Zweig des Hauses Rochechouart, ebenfalls Herr von Champdeniers, der der Burg ihren endgültigen Namen gab. Einer dieser Vertreter, François de Rochechouart, der vom königlichen Hof ausgeschlossen wurde, weil er an der Fronde teilgenommen hatte, ließ sich dort nieder.

Die Pracht, die er dort einsetzte, führte ihn in den Privatbankrott, das Anwesen wurde 1668 verkauft. Von da an ging es in die Hände vieler französischer Familien, Adliger oder Bürgerlicher über. Das Schloss wurde im frühen neunzehnten Jahrhundert verschönert und in den 1870er Jahren im neugotischen Stil umgebaut. Die Umgebung ist auch so angeordnet, dass das Gebäude von Wasser umgeben ist, wie bei der Burg von Azay-le-Rideau. Das Gebäude, das 1932 durch einen Brand schwer beschädigt wurde, verfiel allmählich und verfiel trotz der Versuche, aufeinanderfolgende Eigentümer wiederherzustellen.

Im Dezember 2017 wurde das Schloss von Tausenden von Internetnutzern gekauft, am Ende einer Spendenaktion, die auf Initiative von Dartagnans und Adopts a Castle gestartet wurde, die die Grenzen Frankreichs weit überschritten hat. Es ist heute Eigentum des „SAS Château de la Mothe-Chandeniers“, das die vielen Eigentümer zusammenbringt, deren Hauptziel es ist, den Verfall des Gebäudes zu stoppen und um das Schloss, die Nebengebäude und das Anwesen mit einer Fläche von 2,1 Hektar zu nutzen.

Wahrscheinlich um das dreizehnte Jahrhundert erbaut, wird das Gebäude zuerst Château de la Mothe de Bauçay (oder Baussay) genannt. Es war im Besitz der Familie Bauçay, einer der ältesten Familien der Region. Während des Hundertjährigen Krieges eroberten die Engländer die Burg mehrmals, die jedes Mal von den französischen Armeen zurückerobert wurde. Unzufrieden mit der schlechten Verteidigung der Festung, konfiszierte Karl V die Herrschaft von Amaury de Bauçay und gab sie 1371 an Guillaume Le Cuens. Das Lehen wurde schließlich an seinen Sohn Jean de Bauçay zurückgegeben. Im fünfzehnten Jahrhundert brachte Marie de Bauçay die Burg als Mitgift an Guillaume de Chaunay, Herrn von Champdeniers. Die Seigneuries gingen 1448 an die Familie Rochechouart über, als ihre Enkelin Anne de Chaunay Jean heiratete.

François de Rochechouart konnte diesen Lebensstil jedoch nicht beibehalten. Im Privatbankrott überließ er 1668 La Mothe-Chandeniers seinen Gläubigern. Seine Schwester Marie kaufte es und verkaufte es 1685 an Nicolas de Lamoignon, Herr von Basville, der 1700 seine Errichtung als Markgrafschaft erhielt. Sein Sohn Guillaume-Urbain de Lamoignon erbte seinen Besitz; Zum Zeitpunkt seiner Heirat im Jahr 1695 wurde La Mothe auf 40.000 Livres geschätzt. Am 23. April 1766 wurde das Gut durch Verleumdung an seinen Schwiegersohn René-Charles de Maupeou, den späteren Vizekanzler und Hüter der französischen Siegel, verliehen. 

Seine Tochter Marie de Lamoignon wird ihren Anteil 1781 an die Maupeou abtreten. La Mothe wurde mit der Baronie Curçay, den Herrschaften Baussay und Beuxes wiedervereinigt, als Markgrafschaft errichtet, durch ein Briefpatent vom Juli 1767, das am 13. August im Parlament registriert wurde, zugunsten von René-Charles de Maupeous Sohn, René-Nicolas de Maupeou. Durch ein Patent vom Mai 1771 verfügte Ludwig XV., dass die Markgrafschaft La Mothe legal unter den Louvre-Turm fallen würde, wo René-Nicolas de Maupeou, der damalige Kanzler von Frankreich, dem König huldigen würde. 1781 gewann er den Anteil von Antoine-Jean de Gagne de Périgny zurück.

Seine Tochter Alexandrine Hennecart, verheiratet mit Jacques Ardoin, erbte es und vermachte es dann ihrer dritten Tochter, Marie Ardoin, die 1857 Baron Edgard Lejeune, Sohn von Louis-François Lejeune, heiratete. Um 1870 unternahmen sie einen massiven Wiederaufbau, der das Anwesen veränderte. Der Architekt Gaumont der für die Arbeit verantwortlich ist, ist inspiriert von den Schlössern der Loire, einschließlich der von Blois oder Azay-le-Rideau, deren Idee eines Gewässers, das das Gebäude umgibt, zu finden ist. Der Stil greift bewusst den neugotischen und romantischen Geschmack auf, der von Ludwig II von Bayern initiiert wurde.

1963, nach dem Algerienkrieg, kaufte der pensionierte Industrielle Jules Cavroy das Anwesen (zweitausend Hektar, darunter eintausendzweihundert im Wald und achthundert in landwirtschaftlichen Flächen) von der Witwe des 4. Barons Lejeune. Rückkehrer aus Algerien beuten das Land der Mothe aus (fünfhundertfünfzig Hektar um die Ruinen der Burg), das in einer Geschichtserinnerung als Pilotausbeutung zitiert wird. In den frühen 1980er Jahren kaufte Crédit Lyonnais die Wälder, bevor er sie in verschiedenen Losen an mehrere Besitzer verkaufte. In den 1980er Jahren wurde das Schloss von einem ehemaligen Mathematiklehrer gekauft, der vergeblich versuchte, es zu retten. Die Natur gewinnt ihre Rechte in den verlassenen Ruinen zurück.

Im April 2016 wurde ein Verein gegründet, um zu versuchen, die Burg vor der Vernichtung zu retten und die Stätte zu verbessern. Zu dieser Zeit war vorgesehen, dem Eigentümer der Ruinen einen emphyteutischen Pachtvertrag vorzuschlagen. Die Wälder neben der Unterkunft beherbergen ein Feriendorf Center Parcs. Im November 2016 gab die Gruppe Pierre & Vacances-Center Parcs über ihren Direktor für Großprojekte Éric Magnier bekannt, dass sie das Schloss und seine Umgebung kaufen wolle. Das Projekt sieht nicht vor, das Schloss wieder aufzubauen, sondern die Konsolidierung der Ruine, um sie für Besucher zu öffnen, die Entwicklung der Gärten und die Einrichtung eines Tierparks. Dies scheint nicht zu gelingen, da das Datum des Kaufversprechens verstrichen ist.

Im Jahr 2017 bieten Dartagnans und Adopte un château die Möglichkeit, dank Crowdfunding die zukünftigen Miteigentümer des Schlosses zu werden. Der Kaufpreis des Schlosses beträgt 500.000 Euro, eine Summe, die am 1. Dezember 2017 erreicht wurde. Das Projekt übersteigt am 8. Dezember 2017 eine Million Euro.

Die Spendenaktion endet am Abend des 25. Dezember 2017 mit mehr als 1.617.000 Euro und 18.558 Spendern aus 115 Ländern. Das gesammelte Geld (über die Immobilieninvestition mit dem Kauf der Wände hinaus) muss für die ersten Arbeiten zur Sicherung und Renovierung des Geländes verwendet werden. Anfang 2018 wurde eine vereinfachte Aktiengesellschaft (SAS) gegründet, in der jeder Spender entsprechend den von ihm erworbenen Aktien Aktionär werden kann. Das Château de la Mothe-Chandeniers ist heute die größte Eigentumswohnung der Welt.

Im Mai 2018 wird eine Konsultation organisiert, um die Meinung der Miteigentümer zu einer möglichen Erweiterung der Domain und ihrer Modalitäten einzuholen. Die Initiative wird mit großer Mehrheit angenommen und eine neue Kampagne, die nur Personen vorbehalten ist, die an der vorherigen Kampagne teilgenommen haben, wird für den Kauf der Kapelle, eines Teils des Parks mit einer Fläche von 2,1 Hektar und mehreren Nebengebäuden, eröffnet. Sie endet im Juni 2018 mit mehr als 474.000 Euro.

Nach dem Erwerb des Parks wird ab Ende Juni 2018 eine Öffnung für die Öffentlichkeit ermöglicht, allerdings nur für das Anwesen. Eine Vorstudie, die von einem Architektenteam durchgeführt wurde, ermöglichte es, Risiken und Notfälle zu identifizieren und ein Arbeitsprogramm zu definieren. Die Dauer des gesamten Projekts wird auf 7 Jahre geschätzt. Die ersten Arbeiten am Schloss begannen im Januar 2019 nach einer Abstimmung der Aktionäre. Mit einem vorläufigen Budget von 850.000 Euro widmet sich Phase 1 der Sicherheit und Konsolidierung des ersten Notfalls, einschließlich des Haupthofs, sowie der Restaurierung des Uhrturms und der Ehrentreppe. Diese Phase endet in der Regel im Oktober 2019.

Das Château de la Mothe-Chandeniers ist seit dem 5. Februar 2018, dem Datum seiner Gründung, Eigentum der gleichnamigen SAS. Es bringt Dartagnans, den Verein Adopts a castle, Dartagnans Développement (geführt von Dartagnans) und alle Spender, die am Ende der Spendenkampagne Aktionäre werden wollten, für eine Investition von 1 Euro pro Aktie zusammen. Der Zweck der SAS ist: „der Erwerb, der Besitz, die archäologische Untersuchung und die Sicherheit einer Burg sowie deren Restaurierung, Nutzung, Verwaltung, Vermietung und Verbesserung […]; die Verwaltung der Domäne […]; die kulturelle Nutzung von Veranstaltungen (Konzerte, Shows, Filmvorführungen oder andere) des Schlosses und seiner Domäne“ und die Teilnahme an allen Operationen, die sich direkt oder indirekt auf letztere beziehen.

Die ersten Besuche startete Ende Juni 2018. Zunächst ist nur der Park für die Öffentlichkeit zugänglich, da die Arbeiten zur Sicherung des Schlosses noch nicht abgeschlossen sind. 2018 besuchten ca. 4.296 Personen das Schloss Château de la Mothe-Chandeniers und 2019 waren es schon ca. 15.000 Personen. 2020 waren keine Besuche möglich wegen des Corona Ausbruches im März des Jahres.

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